Klimawandel fordert Meeres- und Küstenschutz heraus

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat heute an die Parlamentarischen Staatssekretäre Michael Müller (Umwelt) und Thomas Rachel (Forschung) sein Sondergutachten zum Klima- und Meeresschutz übergeben. Unter dem Titel „Die Zukunft der Meere – zu warm, zu hoch, zu sauer“ stellt der WBGU neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Folgen des Ausstoßes von Kohlendioxid und der Klimaänderung auf die Meere vor. Der WBGU zeigt darin, dass die globale Erwärmung, die durch den Ausstoß von Kohlendioxid verursachte Versauerung der Meere und der sich beschleunigende Meeresspiegelanstieg die Meeresökosysteme und Küstenregionen weltweit bedrohen. Besonders kritisch ist hierbei die steigende Zahl der Sturmfluten.

Bei der Übergabe sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller, das Gutachten zeige, wie dringend ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen auch als Voraussetzung für erfolgreichen Meeres- und Küstenschutz seien. Müller: „Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum schnelleren Anstieg des Meeresspiegels und der Bedrohung der Meere durch Versauerung sind Besorgnis erregend. Nur wenn es gelingt, die globale Erwärmung, wie vom WBGU empfohlen, unter 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen, können wir die Kosten der Anpassung bewältigen. Selbst dann werden die wirtschaftlichen Folgen gravierend sein.“

Zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Meeresökosystemen kann auch die vom WBGU empfohlene Ausweisung von Meeresschutzgebieten beitragen. Müller: „In der Nord- und Ostsee wurden in Deutschland bereits zahlreiche Schutzgebiete ausgewiesen. Auch international ist Deutschland eine der treibenden Kräfte bei den Verhandlungen zur Ausweisung von Schutzgebieten auf Hoher See. Das muss weitergehen.“

Anlässlich der Übergabe wies der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium Thomas Rachel auf die Bedeutung deutscher und internationaler Forschung zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der Meere hin. Wissenschaftliche Forschung sei die Voraussetzung, um die Folgen des Klimawandels für die Meere zu verstehen und hieraus Handlungshinweise für die Politik abzuleiten. „Ich unterstütze die Forderung des WBGU, weltweit Meeresschutzgebiete auszuweisen – als eine Antwort auf die Bedrohungen der Meere. Wir müssen dabei unter Beachtung seerechtlicher Vorgaben und der Schutzziele der Meeresschutzgebiete auch weiterhin den freien Zugang von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu ihren Untersuchungsgebieten ermöglichen“, sagte Rachel weiter.

Wie das Sondergutachten des WBGU betont, sind vor allem die Küstengebiete unmittelbar von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Der WBGU rät weltweit zu „Integriertem Küstenzonenmanagement (IKZM)“. Die Bundesregierung hat bereits im März 2006 einen Bericht über eine nationale IKZM-Strategie an die Europäische Kommission übersandt. Dazu sagte Rachel: „Forschungsvorhaben des BMBF dienen schon jetzt dazu, die wissenschaftlichen Grundlagen für einen Prozess zu schaffen, mit dem die Betroffenen in die Entscheidungsfindung eng und gut informiert einbezogen werden.“

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