Schwalbenschwanz – "Schmetterling des Jahres 2006"

„Schmetterling des Jahres 2006“ ist der Schwalbenschwanz (Papilio machaon). Ausgewählt haben ihn die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der Anlass für die Wahl ist erfreulich: Der Bestand des Schwalbenschwanzes hat sich nach einem Tief in den 70er und 80er Jahren leicht erholt. Inzwischen gilt der Falter nicht mehr als gefährdet. Hauptursache dafür ist die Verringerung des Einsatzes von Umweltgiften in Gärten und auf öffentlichem Gelände.

Der Schwalbenschwanz zählt zu den schönsten europäischen Tagfaltern. Sein flatternder und segelnder Flug ist besonders eindrucksvoll. Das Insekt lebt auf blütenreichen Wiesen und Trockenrasen genauso wie in Gärten mit Möhrenbeeten, Fenchel oder Fliederbüschen. Seine Flügel sind in Gestaltung und Farbkomposition ein kleines Wunderwerk. Mit bis zu acht Zentimetern Spannweite ist der flugstarke und wanderfreudige Falter einer der größten Schmetterlinge in Mitteleuropa.

Damit sich die verstreut lebenden Männchen und Weibchen zur Paarung finden, versammeln sich beide Geschlechter zum Balzflug um Bergkuppen oder auch Türme. Die Weibchen der Frühjahrsgeneration überwinden nach der Begattung im Mai bzw. Juni weite Entfernungen, um geeignete Pflanzen zur Eiablage zu finden. Günstig dafür sind einzeln und an warmen Orten wachsende, aromatische Doldenblütler wie die Wilde Möhre. Etwa 150 Eier werden so verteilt, dass jede Wirtspflanze später nur wenige Raupen zu versorgen hat.

Die Weibchen der Sommergeneration wählen im Juli bzw. August ebenfalls Doldenblütler wie die Kleine Bibernelle, Dill oder Fenchel zur Eiablage aus. Es entwickeln sich Raupen mit grüner Grundfärbung und schwarzen, rot gepunkteten Querstreifen. Eine orange gefärbte Nackengabel verströmt bei Gefahr Abwehrstoffe, die Ameisen, Schlupfwespen und andere Räuber oder Parasiten vertreiben. Den Winter verbringt der Schwalbenschwanz als grau oder grün gefärbte Gürtelpuppe.

Der Papilio machaon ist weltweit in vielen Unterarten und Formen verbreitet, von Europa und Nordafrika über das gemäßigte Asien und Japan bis nach Nordamerika. Er ist auf eine offene und abwechslungsreiche Landschaft angewiesen. Gartenbesitzer können mit der Aussaat von geeigneten Futterpflanzen zu seiner Verbreitung beitragen. Dem Schutz der Schmetterlinge widmet sich auch die u.a. vom BUND durchgeführte Kampagne „Abenteuer Schmetterling“, die in diesem Jahr in die zweite Runde geht. Der Schmetterling des Jahres wird seit 2003 gekürt.

Media Contact

Mark Hörstermann presseportal

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer