Kontrolliertes Abbrennen von Flächen verhindert Waldbrände

Feuermanagement als Prophylaxe

Das Risiko von katastrophalen Feuern, wie sie derzeit in Frankreich, Spanien und Portugal wüten, kann durch ein an die jeweiligen Umweltbedingungen des Landes angepasstes Feuermanagement erheblich reduziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team von Wissenschaftlern am Institut für Geographie und Geoökologie der Universität Karlsruhe. Die Feuerökologen beschäftigen sich mit den Auswirkungen von Feuer und Waldbränden auf natürliche Ökosysteme und Kulturlandschaften in verschiedenen Teilen der Erde.

Schon im Mai hat der Geograph Christophe Neff auf die großen Waldbrandgefahren in Portugal, Spanien und Frankreich hingewiesen. Durch die geographisch-landschaftsökologische Analyse von Waldbränden im westlichen Mittelmeerraum hat er Waldbrandszenarien für ausgewählte Landschafträume und Regionen entwickelt, auf die er seine Prognosen über die wahrscheinliche Ausbreitung von Feuern stützt. Allerdings sind in vielen Regionen der Erde Feuer kein Katastrophales sondern ein natürliches und sogar notwendiges Ereignis, da sie die Verjüngung bestimmter Pflanzen fördern. Neff und seine Kollegen halten daher ein angepasstes Feuermanagement, etwa durch das kontrollierte Abbrennen von Flächen, für eine sinnvolle vorbeugende Maßnahme. Neben der Verringerung des Risikos von Großbränden würde dieses Vorgehen die Landschafts- und Biodiversität einer Region fördern.

Eine weitere Möglichkeit, die Waldbrandgefahr zu vermindern, sieht Neff in der Verwertung der Biomasse als Brenn- und Heizstoff in Form von Holzhackschnitzeln oder Holzpellets als Grundlage für Biofuel. „Im Mittelmeerraum verbrennen jährlich zehntausende Hektar Wald und Buschland“, so Neff. „Das Energiepotenzial dieser Biomasse, die sich ja faktisch in Luft auflöst und dabei noch Mensch und Landschaft gefährdet, ließe sich mittelfristig besser nutzen.“ Ihre Erkenntnisse gewinnen die Wissenschaftler durch kontrollierte Feuerexperimente zum Beispiel auf der Kykladeninsel Naxos, in Benin und im Schwarzwald.

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Silke Welteroth pressetext.deutschland

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