Wiederaufforstung Islands im vollen Gang

Schafe haben Bodenerosion beschleunigt

Mit energischer Konsequenz arbeitet die Umweltbehörde Soil Conservation Service daran, die nordeuropäische Insel langsam wieder aufzuforsten. Was Schafsherden in jahrtausende langer Arbeit vollbracht haben – nämlich eine riesige Wüste zu hinterlassen – wollen die Ökologen langsam rückgängig machen, berichtet BBC-Online. Ein Drittel der Landfläche Islands ist Wüste. Damit ist dies das größte Wüstengebiet Europas.

Am Beispiel von Island kann man erkennen, wie Bioinvasoren die Landschaft nach und nach zerstört haben. Wikinger haben einst Schafe auf die grüne Insel gebracht. Die Tiere haben die üppige Vegetation komplett vernichtet, in dem sie alles gefressen haben. Regen, Wind und Wetter haben den Rest der Humusschicht weggeschwemmt – ein klassisches Beispiel für Bodenerosion. Der einzige Unterschied zur Sahara ist der, dass der Sand hier schwarz ist und sich die Insel in der subpolaren Klimazone befindet. 60 Prozent Islands war einmal grün, hört man in den traditionellen isländischen Sagen. „Das was in Island passiert ist, kann auch in jedem anderen Land passieren, wenn die Vegetation einfach zerstört wird“, so Andres Arnalds, Direktor des Soil Conservation Service. Mit Hilfe von uralten Propellerflugzeugen von denen aus Düngeballen abgeworfen werden, soll die fortschreitende Bodenerosion nun gestoppt werden.

„Zu den Aktionen melden sich die Isländer freiwillig, da sie sich in irgendeiner Art und Weise schuldig fühlen“, meint der Historiker Gudmundur Halfdanarsson. „Sie haben in den alten Sagen gelesen, dass es hier einmal Bäume gegeben hat.“ Erst 1884 wurde in der Hauptstadt Reykjavik der erste Baum gepflanzt und damit begonnen die Stadt etwas grüner zu machen. Die Bepflanzung im Inselinneren gestaltet sich auch wegen der großen Distanzen als schwierig. Umgekehrt meinen Kritiker wie Jon Geir Petursson von der Icelandic Forestry Association, lieben die Isländer ihre Ebenen und bekommen, wenn sie nach Schweden oder Finnland fahren in den Wäldern Platzangst. Die Bäume wachsen allerdings im kalten Klima nicht besonders schnell. „Es gibt einen lokalen Scherz, der das Wachstum gut beschreibt: Nach 100 Jahren kann man sich, sollte man sich im isländischen Wald verirren, die Orientierung ganz leicht wieder finden, in dem man einfach aufsteht“, so Petursson.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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