Ein Zuhause für Leitungen: Begehbarer Kanal bringt Umweltvorteile

Unterirdische Hülle aus Beton soll Leitungen und Umwelt schützen

Die Römer haben es vorgemacht: Ihre unbewehrten Betonleitungen haben 2000 Jahre überdauert. Moderne Forschungen bestätigen, dass sich Beton, der nicht zusätzlich mit anderen Materialien verstärkt wird, lange hält und damit Ressourcen schont. Die Firma C. Dupré Bau aus Speyer (Rheinland-Pfalz) will dieses Wissen für Leitungsgänge nutzen. Diese in der Fachsprache „Infrastrukturkanäle“ genannten Gänge umhüllen unterirdische Ver- und Entsorgungsleitungen sowie Kabel. „Sie sind eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Erschließungsform“, erläutert Franz-Peter Heidenreich, Sachverständiger der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Sie schützen Boden und Grundwasser, lassen sich gut warten, erhöhen die Lebensdauer der Medienleitungen und schonen die Verkehrs- und Vegetationsflächen im Trassenverlauf.“ Das Betonmodell der Firma Dupré, dessen Entwicklung die DBU mit rund 50.000 Euro fördert, wird heute auf einem Fachsymposium in Speyer vorgestellt.

Der Gedanke, Infrastrukturkanäle zu nutzen, ist nicht neu. Doch bisher waren sie nicht nur in der Anschaffung teuer, sondern wiesen oft Konstruktionsmängel auf. Die Lösung der mittelständischen Baufirma Dupré: Statt wie bisher Stahlbeton, Fertigteilkonstruktionen oder Stahlblech zu verwenden, kommt reiner Beton zum Einsatz. „Wir haben ein neuartiges Tunnelprofil entwickelt“, erklärt Geschäftsführer Frank Dupré. „Unser Ansatz sieht vor, einen Infrastrukturkanal in einer Spezialstahlschalung aus einem Stück vor Ort in Beton zu gießen.“ Auch die Rezeptur für diesen so genannten Ortbeton ist mit einem hohen Anteil an Steinkohleflugasche, die als Abfallprodukt in Heizkraftwerken anfällt, neu.

Die Vorteile gegenüber Fertigteilen sind groß: „Bei einem Fertigteil wird mindestens eine Transportbewehrung benötigt, zudem muss alle drei Meter eine Dichtung eingebaut werden. Das ist zum einen teuer, zum anderen auch bautechnisch schlecht, denn jede Dichtung ist ein Schwachpunkt, der auch noch bei der Montage beschädigt werden kann“, so Dupré. „Ein Ortbetonbauwerk braucht nur noch alle 15 Meter eine Dichtung, die gleichzeitig als Dehnfuge dient.“ Nun wird Duprés Idee bei der Erschließung eines neuen Baugebietes im Norden von Speyer auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Die Konstruktion – ein so genannter monolithischer Ortbetontunnel ohne Stahlbewehrung – wurde mittlerweile patentiert.

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Franz-Georg Elpers presseportal

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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