Panamas wertvollem Regenwald droht Rodung – Artenvielfalt bedroht

Einem der größten Biodiversitäts-Hotspots der Erde droht das Ende: Panamas Regenwälder, an der Schwelle zweier Kontinente, sollen gerodet werden. Umweltschützer in der ganzen Welt sind besorgt, denn das Gebiet, das einst als „Panama-Kanalzone“ von den USA verwaltet wurde, soll auch weiterhin Naturland bleiben, berichtet BBC-Online.


Nach Angaben der Umweltgruppe „Defence of Forests“ sind bereits 27 Hektar des Landes in der ehemaligen Kanalzone zum Verkauf ausgeschrieben, weitere 100 sollen es demnächst werden. Dort wo nun Urwald ist, sollen in Zukunft Luxusvillen und ein kleines Industriezentrum entstehen. Verkauft wird an den Höchstbieter. Die von den USA verwaltete Kanalzone wurde im Jahr 2000 wieder an den mittelamerikanischen Staat abgetreten. Umweltschützer hatten angenommen, dass diese Region unberührt bleiben wird, nicht zuletzt deshalb, weil die rechtliche Situation für einen Verkauf zweifelhaft ist. „Es gibt mindestens drei Gesetze, die einen Verkauf des Landes verbieten“, so Raisa Banfield von Defence of Forests.

Laut Angaben der panamesischen Umweltbehörden wird die Regierung darüber entscheiden, ob das Land als Schutzgebiet oder zur Bebauung gewidmet werden soll. Das Besondere an den Urwäldern Panamas ist die unglaubliche Artenvielfalt auf kleinster Fläche. Die Region macht 0,05 Prozent der gesamten Welt-Landmasse aus und beherbergt 950 Vogelarten. Das ist mehr als doppelt soviel wie in ganz Europa. Auch in der Artenvielfalt der Bäume ist die Region weltweiter Rekordhalter. Die Gründe für diesen „Hotspot“ liegen im bio-geografischen Treffpunkt der großen Regionen: dem Atlantik und Pazifik und der Verbindung zwischen Nord-, Mittel- und Südamerika.

Panama ist wie ein Flaschenhals in dieser Verbindung zwischen den beiden Kontinenten. 1903, als der Panama-Kanal errichtet wurde, wurde viel vom Urwald zerstört. Allerdings war die gesamte Kanalzone (80 Kilometer lang und 16 Kilometer breit) die folgenden 97 Jahre Sperrgebiet. An den Rändern wurden Nationalparks errichtet wie etwa der Camino de Cruces Stone Path. Der gepflasterte Pfad war der Transportweg der Spanier während des Goldrausches vor 450 Jahren.

Ironischerweise könnte aber der Panama-Kanal, die größte Einnahmequelle des Landes (rund 700 Mio. Dollar jährlich), selbst dafür sorgen, dass der Regenwald geschützt wird, denn entlang des Kanals stehen Bäume, die den Wasserweg freihalten. „Das Kanalsystem wird von Regenwasser gespeist, das von den Wäldern kommt. Die Bäume und die Wurzeln agieren dabei wie ein Schwamm, der die Flüssigkeit langsam an den Kanal abgibt“, so Michael Roy von der Conservation Research Education Action. So gesehen ist der Kanal vom Regen abhängig. Das gelte insbesondere für die dreimonatige Trockenzeit.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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