Windstärke Zehn für den Klimaschutz / Greenpeace errichtet erstes Windrad in der Nordsee

Taten statt Warten: Auf hoher See inmitten eines zukünftigen Erdgas-Fördergebietes errichtet Greenpeace heute das erste Offshore-Windrad in der Nordsee. Greenpeace-Aktivisten haben am Vormittag damit begonnen, die 15 Meter hohe Windanlage 23 Seemeilen von der niederländischen Küste entfernt aufzubauen. In wenigen Tagen wollte dort ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns Conoco mit Gasbohrungen beginnen, was nun erst einmal unmöglich ist. In dem Seegebiet herrschen Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde und damit beste Voraussetzungen für die Stromerzeugung aus Windkraft.

„Auf der Klimakonferenz in Bonn wurde viel geredet. Was das Klima jetzt braucht, sind konkrete Taten“, sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. „Der Bau von Windkraftanlagen auf hoher See gehört zu den wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen überhaupt. Das Erschließen neuer Gas- und Ölfelder hingegen treibt uns weiter in das Klimachaos.“

Die Windturbine, die auf einer 30 Meter hohen Plattform installiert wird, hat eine Leistung von 2,5 Kilowatt. Die Plattform wird auf dem Meeresgrund in 27 Metern Tiefe verankert. Mit dem eigenerzeugten Strom versendet die Anlage täglich Informationen per e-mail an Minister und Direktoren von Stromversorgungs-Unternehmen über die Strommenge, die ein Windpark an dieser Stelle aktuell produzieren könnte. Darüber hinaus versorgt die Anlage auch ein eigenes Sicherheitssystem mit Radar, Nebelhorn und Lichtanlage. Das Flaggschiff „MV Greenpeace“ liegt während der Installation der Anlage als Sicherheits- und Versorgungsschiff in unmittelbarer Nähe.

Allein in Deutschland könnten bis zum Jahr 2005 rund 12,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid allein durch sogenannte Offshore-Windparks eingespart werden. Das wären rund 1,5 Prozent des gesamten Kohlendioxid-Ausstosses der Bundesrepublik.

Smid: „Die Europäische Union hat beim Bonner Poker um das Kyoto-Protokoll eine Vorreiterrolle gespielt. Jetzt kommt es darauf an, Taten folgen zu lassen und konsequent den Ausbau umweltfreundlicher Energieanlagen zu fördern.“

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