Treibhausgasreduktion finanziell machbar

Experte: Kosten betragen 0,3 Prozent des globalen BSP

Um die Folgen der globalen Klimaerwärmung in den Griff zu bekommen, sind nach Aussagen des britischen Forschers John Schellnhuber nur etwa 0,3 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts erforderlich, berichtet BBC-online. Der Forscher, der bei einer Konferenz in Berlin die Zahlen nannte, ist auch der Ansicht, dass schleunigst etwas gegen die Erwärmung zu unternehmen sei, ansonsten drohen Katastrophen.

Als Schritte gegen eine Erwärmung komme nur eine Reihe von Maßnahmen in Frage, erklärte der Wissenschaftler, der Forschungsdirektor des Tyndall Centre for Climate Change an der East Anglia University ist. Dazu zähle eine Effizienz-Steigerung der Kraftfahrzeuge sowie eine verbesserte Energiebilanz von Gebäuden. Wo es möglich sei, müssten Kohle, Öl und Gas durch andere umweltfreundlichere Energiequellen ersetzt werden. Auch müsse das Abholzen der großen Waldgebiete unbedingt eingeschränkt werden. Kontroversiell argumentiert Schellnhuber für den Einsatz von Atomenergie um das Verbrennen von Kohle zu vermindern.

In den Hochrechnungen schätzt Schellnhuber die Kosten dieser Maßnahmen auf etwa 0,3 bis 0,5 Prozent des gesamten Bruttosozialprodukts aller Länder. Der Experte glaubt, dass unter allen Umständen die Erwärmung verhindert werden müsse. „Die Steigerungsrate der Kohlendioxidwerte in den vergangenen zwei Mio. Jahren ist beispiellos“, so der Wissenschaftler. Allein seit der industriellen Revolution ist der CO2-Wert um mehr als 30 Prozent auf heute 380 ppm gestiegen. „Ohne Maßnahmen wird dieser Wert auf 1.000 ppm bis zum Jahr 2100 steigen“, zeigt sich der Fachmann überzeugt. „Es gibt keine magische Waffe gegen die globale Erwärmung, sondern nur eine Reihe von zu setzenden Maßnahmen“, meint Schellnhuber.

Der Wissenschaftler gibt auch zu bedenken, dass eine Verdoppelung der CO2-Werte automatisch eine Temperaturerhöhung von mindestens 1,5 bis sechs Grad Celsius mit sich bringen würde. Nach jüngsten Ergebnissen ist eine Steigerung um drei Grad am wahrscheinlichsten.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer