Löwenbestände sinken rapide

„König der Tiere“ in West- und Zentralafrika vom Aussterben bedroht

Um die Zukunft des Löwen ist es schlecht bestellt: Nach einer aktuellen Studie gibt es in Afrika nur noch 23.000 von den einst so häufigen Großkatzen. Vor allem in West- und Zentralafrika sind die Bestände des „Königs der Tiere“ extrem gefährdet. Neben Lebensraumzerstörung und eingeschleppten Krankheiten macht den Tieren vor allem die Trophäenjagd zu schaffen, berichtet ngo-online.

Trophäenjäger aus Europa und den USA zahlen bis zu 4.000 Euro für den noch immer legalen Abschuss eines Tieres. „In Gabun, Lesotho, Liberia, Togo, Sierra Leone und anderen Ländern ist der Löwe sogar bereits ausgerottet“, warnt die Biologin Daniela Freyer von Pro Wildlife. Die Organisation appelliert an die internationale Staatengemeinschaft, bei der am Samstag beginnenden Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens einen Antrag Kenias zu unterstützen, den Afrikanischen Löwen unter höchsten Schutz zu stellen.

Seit den 50er Jahren korrigierten Wissenschaftler den Bestand des Afrikanischen Löwen permanent nach unten: Bei einer Untersuchung aus dem Jahr 1996 wurde der Gesamtbestand noch auf 30.000 bis 100.000 Tiere geschätzt. Eine aktuelle Studie gehe sogar nur noch von 23.000 Löwen aus, mit maximal 10.000 erwachsenen Tieren. Löwen seien zudem in 89 lokale Populationen zersplittert. Vor allem in West- und Zentralafrika seien die Bestände klein, voneinander isoliert und stark rückgängig.

Vier größere Löwenpopulationen gebe es derzeit noch – in der Serengeti (2.500 Löwen) und im Selous-Ökosystem (3.750 Tiere), im Okavonga-Delta in Botswana (1.438) und im südafrikanischen Krüger-Nationalpark (2.200). Dies bedeute, dass 43 Prozent des Gesamtbestandes auf nur noch vier Länder verteilt sind, so die Tierschützer. In vielen anderen Ländern bestünden die Bestände nur noch aus wenigen Dutzend Tieren, so zum Beispiel in Ghana (30), Mali (50), Benin (65) und Niger (70). Trotzdem ist noch immer in 13 Ländern Afrikas die Trophäenjagd erlaubt, und auch deutsche Jäger importieren weiterhin Löwentrophäen, sogar aus Kamerun (Bestand 200 Tiere) oder Burkina Faso (Bestand 100 Tiere). Zwischen 1992 und 2002 seien weltweit mehr als 7.300 Löwentrophäen, fast 2.500 Felle und fast 1.400 Schädel exportiert worden.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.prowildlife.de

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