Malaysia: Illegaler Holzeinschlag führt zu katastrophaler Luftqualität

Verstimmungen zwischen Indonesien und seinen Nachbarn

Dicker Rauch vom Holzeinschlag in Indonesien erfüllt auch heuer wieder die Luft auf der malaysischen Halbinsel. Millionen Menschen sind von der schlechten Luft betroffen. Auch in diesem Jahr führt die Umweltkatastrophe zu einem politischen Schlagabtausch zwischen den beiden Staaten, berichtet das Environmental News Service ENN. Bereits im Juni lagen die Hauptstadt Kuala Lumpur und die Insel Penang unter einer dicken Rauchglocke.

Derzeit melden die lokalen meteorologischen Messstellen Sichtweiten von nur noch zwei Kilometern, wobei sonst durchschnittliche Werte bei rund zehn Kilometern liegen. „Die Luftqualität wurde in vielen Arealen von gut auf moderat herabgestuft“, so Rosnani Ibrahim, Generaldirektor des Umweltministeriums. „Moderat“ ist die zweite der insgesamt fünf Stufen umfassenden Werteskala. Im Juni fielen die Werte der Luftqualität allerdings auf die schlechteste Stufe. In einigen Gebieten wurde der Bevölkerung mehrere Tage lang geraten, sich nicht ins Freie zu begeben, da die Luft im Freien als „gesundheitsschädlich“ eingestuft wurde.

2002 vereinbarten die beiden Staaten, die nur durch die enge Straße von Melakka voneinander getrennt sind, gegenseitige Hilfe bei der Bekämpfung der „Buschfeuer“. Doch auch jetzt werden wieder einige hundert „Hotspots“ in Sumatra für die dicke Luft verantwortlich gemacht. Die indonesische Regierung beklagt, dass die Ausrüstung, solche Buschbrände zu löschen, nicht vorhanden sei und schiebt eine Mitverantwortung auf Malaysia. Das malaysische Ministerium argumentiert jedoch, dass es Aufgabe der indonesischen Regierung sei, die Brände zu löschen und illegale Brandleger zu stellen, berichtet die Singapore Straits Times.

In den Knochen sitzen noch die Erinnerungen der bisher schlimmsten Sommer in den Jahren 1997 und 1998: Damals vernichteten die Brände mehr als zehn Mio. Hektar Land und hüllten Singapur, Malaysia in eine dicke Wolkendecke. Die Wolke, die „die Sonne verdeckte“ war nach Schätzungen von Experten mehr als 700 Kilometer lang. Die Schäden beliefen sich auf etwa 9,5 Mrd. Dollar. Unklar ist geblieben, welche Feuer natürlich entstanden sind und bei welchen Brandherden eifrige Grundstücksspekulanten Hand angelegt hatten. In der Hauptstadt der malaysischen Provinz Sarawak, Kuching, war die Luftqualität so schlecht, dass den Bewohnern geraten wurde, ihre Häuser nicht zu verlassen. Sämtliche Flüge wurden damals eingestellt. Am 26. September 1997 stürzte ein Airbus der indonesischen Fluggesellschaft Garuda 32 Kilometer vom Zielflughafen Medan entfernt ab und riss 234 Menschen in den Tod: Ursache waren schlechte Sichtverhältnisse, verursacht durch die Buschbrände.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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