Okinawa-Declaration zum Korallen-Schutz – Riffe weltweit in kritischem Zustand

Korallenriffe sind weltweit in kritischem Zustand – diese Botschaft brachte Dr. Helmut Schuhmacher, Professor für Hydrobiologie an der Universität Duisburg-Essen auf dem Campus Essen, vom zehnten „International Coral Reef Symposium“ in Okinawa mit.

Schuhmacher war als Vorstandsmitglied und nationaler Repräsentant der „International Society for Reef Studies“ bei dem alle vier Jahre stattfindenden „Gipfeltreffen“ der Korallenriff-Wissenschaftler.

In den vergangenen zwanzig Jahren sei ein gravierender Verfall der Korallen-Bestände zu beobachten gewesen, so Schuhmacher. Bis zu 70 Prozent der weltweiten Korallenriffe seien inzwischen stark geschädigt, nur 30 Prozent hiervon hätten ein Erholungspotential. Besonders stark betroffene Gebiete lägen in Südostasien und in der Karibik. Die Restaurierung der geschädigten Riffe würde Jahrzehnte dauern.

Die insgesamt 1 400 Symposiums-Teilnehmer beschlossen daher eine Okinawa-Declaration, in der sie alle Regierungen und internationalen Organisationen aufrufen, Korallenriffe umfassend zu schützen, zerstörerische Fischereimethoden einzustellen, die Einschwemmung von Sediment und Giftstoffen vom Land zu unterbinden und geschädigte Riffe zu restaurieren.

Riffe haben im Naturhaushalt wichtige Funktionen im Küstenschutz und im Bilden genetischer Ressourcen. Außerdem sind sie von großer Bedeutung für die Fischerei. Ohne rasche Hilfe könnten die bedeutenden Funktionen nicht mehr aufrechterhalten werden, sagen die Symposiums-Teilnehmer voraus. Zunehmende Bedrohungen für Korallenriffe liegen in der globalen Erwärmung, der regionalen Verbauung der Küsten, dem Eintrag von Schadstoffen, zerstörerischen Fischereipraktiken und Tourismusaktivitäten.

Die Okinawa-Declaration ist im Internet veröffentlicht unter: http://www.plando.co.jp/icrs2004/

Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0201) 183-4518
Weitere Informationen: Professor Dr. Helmut Schuhmacher, Tel.: (0201) 183-3777, E-Mail: h.schuhmacher@uni-essen.de

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Monika Roegge idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-essen.de

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