UNO warnt vor Ende der Bambuswälder

Mehr als 600 wildwachsende Arten vor dem Aussterben

Nach Angaben der UNO-Umweltorganisation UNEP sind mindestens 600 der 1.200 weltweit vorkommenden Bambus-Pflanzen massiv vom Aussterben bedroht. Die Bambuswälder sind aber nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Tierwelt ein wichtiges Habitat, berichtet BBC-Online. Bedroht ist auch der Handel mit Bambusprodukten, der immerhin jährlich Umsätze von rund 2,7 Mrd. Dollar bringt.

Die Angaben über die Bestände der Bambuswälder wurden vom UNEP-World Conservation Monitoring Centre und dem International Network for Bamboo and Rattan (Inbar) untersucht. Demnach stehen etwa 250 Bambus-Arten jeweils weniger als 2.000 Quadratkilomter Fläche zur Verfügung. Viele Artverwandte der kommerziell genutzten Bambuspflanzen haben nur noch sehr wenig Platz übrig. Trotz des zum Teil rasanten Größenwachstums der Pflanzen, eine japanische Bambuspflanze wächst bis zu 1,2 Meter pro Tag, sind die Pflanzen wegen ihres eigenwilligen Wachstumszyklus dennoch gefährdet. Viele der Spezies blühen in Intervallen von Jahren und sterben dann ab.

Etwa 2,5 Mrd. Menschen leben vom Handel mit Bambus, der Lieferant für Möbel, Papier und Instrumente ist. Mio. Menschen essen Bambussprossen. Im weltweiten Handel belaufen sich die Umsatzsummen von Bambus auf 4,5 Mrd. Dollar jährlich. Doch nicht nur der Homo sapiens, sondern auch zahlreiche Tierarten brauchen Bambus: so ernähren sich die beiden Panda-Bärarten, der Große und der Kleine Panda von Bambus, auch die kleinste Fledermaus-Spezies Tylonycteris pachypus, die nur 3,5 Zentimeter groß wird, braucht die Bambuspflanzen. Die Gorillas in Zentralafrika ernähren sich zu gewissen Zeiten im Jahr zu 90 Prozent von Bambus. Für viele Tierarten bieten die dichten Bambuswälder ideale Bedingungen zum Leben: so etwa für Lemuren und zahlreiche Amphibien in Madagaskar oder für die großen Waldantilopen, die so genannten Bongos.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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