Ozonbelastung – nicht alle Pflanzen sind gleich betroffen

Hohe Ozonkonzentrationen belasten die Pflanzenwelt. Das ist seit Mitte der Fünfziger Jahre bekannt. Doch nicht alle Organismen sind im gleichen Maße betroffen. Einige können sich vor den schädlichen Einflüssen besser schützen. Bei Anderen reichen schon geringfügig erhöhte Werte, um erste Schäden beobachten zu können. Wissenschaftler des GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit – untersuchten die Gründe für diese unterschiedlichen Reaktionen auf erhöhte Ozonkonzentrationen. Früher dachte man, dass das Ozon selbst die Pflanzenmembranen angreift und somit die Schädigungen verursacht. Das ist nicht der Fall. Vielmehr ist das Ozon als Auslöser tätig. Die Pflanze selbst startet dann ein „Selbstmordprogramm“ auf zellulärer Ebene. Dieser Mechanismus ist genetisch gesteuert und von der Pflanzenart abhängig. Daher reagieren verschiedene Arten sehr unterschiedlich auf erhöhte Ozonwerte. Bei manchen reichen geringfügig erhöhte Konzentrationen aus, um das „Selbstmordprogramm“ in Gang zu setzen, bei anderen muss sie deutlich höher liegen. Daher ist es schwierig von einer kritischen Ozonbelastung für Pflanzen zu sprechen. Sie sind dem Ozon auch nicht vollkommen schutzlos ausgeliefert. Es sind verschiedene Abwehrmechanismen vorhanden. So können „schlaue“ Arten bei großer Hitze ihre Spaltöffnungen geschlossen halten und somit die Aufnahme von Ozon verringern. Andere Arten vermögen dies nicht und folglich nehmen die Schädigungen ihren Lauf. An dieser Stelle ein Hinweis an alle Hobbygärtner: Wer seine Pflanzen bei großer Hitze optimal mit Wasser versorgt, verhindert dass sie vertrocknen. Es besteht aber die Gefahr, dass Ozonschädigungen zunehmen, da die Pflanzen ihre Spaltöffnungen nicht schließen solange die Wasserversorgung gut ist. Welche Folgen längere Hitzeperioden und damit verbundene erhöhte Ozonwerte für die Pflanzenwelt haben werden, ist noch nicht abzuschätzen. Es wird jedoch angenommen, dass die Pflanzen die Schäden irgendwann nicht mehr kompensieren können und es dann zu Wachstumseinbußen kommt.

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Thomas Hanenberg aid

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http://www.aid.de

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