Neue Ökobilanz von Biodiesel: jeder Liter Biodiesel spart 2,2 kg Klimagase

Biodiesel aus Raps (Rapsölmethylester, RME) erlangt eine immer größere Bedeutung im Kraftstoffsektor. Die Produktionskapazität stieg allein im letzten Jahr um ca. 30 % auf rund 1,1 Million Tonnen. Gleichzeitig gab es in den letzten Jahren auch in der wissenschaftlichen Forschung Weiterentwicklungen. Grund genug für die Union zur Förderung der Öl- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) nachzufragen, wie es um die ökologischen Vor- und Nachteile von Biodiesel unter Einbeziehung des kompletten Lebensweges vom Anbau bis zur Nutzung und unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen steht. Ein solches Gutachten wurde nun vom IFEU-Institut Heidelberg fertiggestellt.

Obwohl für den Energiepflanzenanbau (Düngemittel und Feldarbeit mit Traktoren) und die anderen Schritte der RME-Produktion fossile Energie verbraucht wird, fällt die Energie- und Klimabilanz des Biodiesels deutlich positiv aus. Durch den Anbau von Raps zur Herstellung von Biodiesel könnte man pro Hektar Anbaufläche im Mittel immerhin 1.500 Liter Erdöl oder pro Liter Biodiesel 2,2 kg CO2-Äquivalente einsparen. In anderen Umweltwirkungen ergeben sich dagegen Nachteile.

„Das Ergebnis hängt allerdings davon ab, wie die Nebenprodukte der Biodieselproduktion, vor allem Rapsschrot und Glyzerin, genutzt werden“, sagt Sven O. Gärtner, einer der Autoren der Studie. Beispielsweise wird Rapsschrot heute meistens anstelle von Soja verfüttert. „Aus ökologischer Sicht wäre es durchaus interessant, durch Verbrennung des Schrotes oder Biogasproduktion die Bilanz weiter zu verbessern,“ erläutert Gärtner. Die Berücksichtigung anderer Nebenprodukte hingegen, wie beispielsweise der aus den Rapspflanzen produzierte Honig, verändert die Ergebnisse der Bilanz nicht nennenswert.

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Dieter Bockey Deutscher Bauernverband

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