Eines der feuchtesten Gebiete der Erde leidet unter Trockenheit

Nordost-Indien: Abholzung und Umweltverschmutzung verhindern Regen

Eines der feuchtesten Gebiete der Erde, die Khasi-Hills im Nordosten Indiens, ist von Trockenheit und Wasserknappheit betroffen. Die Region, die üblicherweise mehr als 25.000 mm Regen jährlich bekommt, wird von einer extremen Dürre heimgesucht, berichtet BBC-Online. Die Bewohner der Region sind gezwungen, Wasser mit Karren aus anderen Gegenden heranzubringen. Forscher geben der Umweltverschmutzung und der Abholzung Schuld an der ökologischen Katastrophe.

Die Region der Khasi-Hills im Bundesstaat Meghalaya, die 1972 vom indischen Bundesstaat Assam abgetrennt wurde, erhielt ihren Namen nach den immer vorhandenen Regenwolken. Die Stadt Cherrapunji gilt als regenreichster Ort der Erde. In den vergangenen Jahren hatte der Monsun aber immer weniger Niederschläge in die Region gebracht, berichtet die lokale Bevölkerung. Während der Wintermonate fiel der Niederschlag praktisch komplett aus. Lastwagen, die sonst Treibstoff nach Cherrapunji bringen, versorgen die umliegenden Gebiete nun mit Trinkwasser. Für die Bevölkerung bedeutet dies nichts Gutes, denn das Wasser müssen sie für teures Geld kaufen. SC Sahu, Direktor des Central Meteorological Department in Meghalayas Hauptort Shillong, berichtet, dass die Niederschläge im Jahr 2001 um zwei Drittel auf nur 9.200 Millimeter gesunken seien. Im Vergleich dazu regnete es die gleiche Menge im nur einem einzigen Monat im Jahr 1861. Sahu gibt den umfassenden Rodungen die Schuld am Ausbleiben des Niederschlages. Auch Umweltschützer sehen das ähnlich. Seit der Staat Meghalaya als eigener Bundesstaat gegründet wurde, habe die Waldrodung extrem zugenommen.

1960 lebten in Cherrapunji nur 7.000 Menschen. Heute beträgt die Zahl der Einwohner das 15-fache. Vor 20 Jahren wurde eine Zementfabrik in Betrieb genommen, die auf die Umwelt ebenfalls negative Auswirkungen hatte. Die Bewohner der Region fürchten auch, dass die Touristen, die hierher gekommen waren, um Regenwolken und tiefe Wasserfälle zu sehen ausbleiben könnten, wenn sich die Trockenheit weiter ausbreitet. Zur Zeit sind die berühmten Nokalikai-Wasserfälle jedenfalls besser zu sehen als je zuvor, denn die dichten Nebelwolken haben sich gelichtet. Experten fürchten aber, dass die Wasserfälle sogar austrocknen können, wenn die Niederschläge weiter ausbleiben.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer