Atlantik-Haie vor dem Aussterben

Wissenschaftler: Viele Populationen um mehr als 60 Prozent gefallen

Forscher haben im renommierten Wissenschaftsmagazin Science ihre Sorge über die schwindenden Haipopulationen im Norwest-Atlantik zum Ausdruck gebracht. Manche Arten sind in den vergangenen 14 Jahren sogar um die Hälfte zurückgegangen, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe.

Am schlimmsten betroffen sind nach Aussagen der Forscher von der Dalhousie University in Nova Scotia, Kanada, Hammerhaie (Foto). Diese Spezies ist um 89 Prozent zurückgegangen. Schlimm betroffen sind auch die Weißen Haie mit einer Rate von 79 Prozent und verschiedene Küstenhaie mit 61 Prozent (seit 1992). „Mit Ausnahme der Makos sind alle untersuchten Haiarten um mehr als 50 Prozent in den vergangenen acht bis 15 Jahren zurückgegangen“, so die Forscher. Ein großer Vorteil bei anderen Fischarten ist die verhältnismäßig kurze Reproduktionsphase, die bei den meisten Spezies zwischen 30 und 40 Prozent innerhalb eines Jahres beträgt. „Bei Haien sieht das leider anders aus. Die meisten Arten brauchen 15 Jahre bis sie überhaupt geschlechtsreif sind“, so Julia Baum, Mitautorin der Studie. Außerdem haben Haie eine lange Trächtigkeit.

Gründe für das Verschwinden der Raubfische sehen die Wissenschaftler in der Überfischung der Gewässer. Das betreffe sowohl in Küstennähe lebende Raubfische als auch Hochsee-Haie. Betroffen von der Überfischung sind auch andere Knorpelfische wie Rochen. Nach Angaben der Forscher sind zwei Arten darunter, die als ausgestorben bezeichnet werden können, da ihre Zahl so klein geworden ist.

„Bemühungen einzelne Spezies vor dem Aussterben zu retten, sind zum Scheitern verurteilt, weil sie den Druck auf andere Spezies dadurch erhöhen“, so die Forscher. Sinnvoll wäre nur ein Schutzprogramm, das die Ozeane vor dem Verschwinden der biologischen Vielfalt bewahrt. In ersten Kommentaren anderer Wissenschaftler wurde bestätigt, dass die Haipopulationen auch in anderen Ozeanen immer kleiner werden. Internationale Fischereiflotten mit immer besseren Ausrüstungen fischen die Meere leer. Zu den Opfern zählen auch immer öfter Haie und Rochen, obwohl diese in den meisten Fällen auf den spezialisierten Trawlern gar nicht mitverarbeitet werden können.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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