Energie aus Abfall

Umwelttechniker der Montanuniversität Leoben arbeiten an einem Gütesiegel zur Sicherung der Abfall- und Energieverwertung.

Das Gütesiegel soll die ökologisch sinnvolle Verwertung und den Einsatz von Sekundärenergieträgern bis hin zu Abfällen aus der Industrie sichern und entsteht im Rahmen einer Kooperation zwischen der Montanuniversität Leoben mit Partnern aus der österreichischen Stoffflusswirtschaft.

Ökologie und Ökonomie verbinden

Innerhalb der kommenden zwei Jahre will man Kriterien für die Probenahme und Analysen der Ausgangsstoffe erarbeiten, entsprechende Analyseverfahren weiterentwickeln und letztlich zu einer ökologisch und ökonomischen Bewertung des Einsatzes von Sekundärenergieträgern in industriellen Anlagen kommen.

Der rechtliche Hintergrund

Die rechtlichen Änderungen auf österreichischer und EU-Ebene führen zu grundlegenden Änderungen in der österreichischen Abfallwirtschaft: Gemäß Deponieverordnung dürfen ab 2004 Abfälle, die bis jetzt deponiert wurden, bis auf wenige regionale Ausnahmen nicht mehr ohne Vorbehandlung abgelagert werden. Durch diese Auflage eröffnen sich neue Herausforderungen der thermischen Verwertung wie zum Beispiel die der Mitverbrennung in industriellen Feuerungsanlagen. Hier setzt man große Hoffnungen, dass durch die Verfeuerung der Abfälle nicht nur Entsorgungskosten vermieden, sondern durch den Ersatz von Primärenergieträgern aus fossilen Quellen auch betriebswirtschaftliche Einsparungen erzielt werden können.

Suche nach optimalen Verwertungsmethoden

Welches aber sind die ökologisch und ökonomisch besten Verwertungsmethoden? Dieser Frage gehen die Umwelttechniker der Montanuniversität gemeinsam mit Vertretern der Österreichischen Gütegemeinschaft für Sekundärenergieträger (ÖG-SET) nach.

Drei Phasen-Projekt

Das vom Forschungs-Förderungs-Fonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) unterstützte Projekt wird vom Institut für Entsorgungs- und Deponietechnik der Montanuniversität Leoben (IED) unter der Leitung von Karl Lorber koordiniert. In drei Phasen wollen die Experten der Montanuni das Forschungsvorhaben abwickeln.

Von der Probe zur Gütesicherung

Am Beginn steht die Ausarbeitung von entsprechenden Regelungen für die Probenahme, Probenaufbereitung sowie Validierung bzw. Weiterentwicklung von Analyseverfahren. Die zweite Phase umfasst die Bewertung der Auswirkungen der erarbeiteten Regelungen auf den Einsatz von Sekundärenergieträgern in industriellen Feuerungsanlagen. Die Erarbeitung eines Gütesicherungskonzeptes als Grundlage für ein Gütezeichen erfolgt im letzten Projektschritt.

Umwelttechnik-Tagung „DepoTech“

Das Forschungsprojekt ist auch Thema der von 20. bis 22. November stattfindenden Umwelttechnik-Tagung „DepoTech“ in Leoben, zu der über 400 Teilnehmer aus zwölf Nationen erwartet werden.

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