Neuer "Nachhaltigkeitsbeirat Klimaschutz" für Baden-Württemberg

Magere Johannesburg-Ergebnisse sind Ansporn für eine nachhaltige Umweltpolitik des Landes

Der im April 2002 von der Landesregierung gegründete Nachhaltigkeitsbeirat Baden-Württemberg (NBBW) wird sich in den kommenden drei Jahren vor allem mit den Themen Klimaschutz, Flächenverbrauch und effiziente Abfallwirtschaft – drei äußerst wichtige Bereiche der nachhaltigen Entwicklung – befassen. „Die größtenteils mageren Ergebnisse des Weltgipfels von Johannesburg haben gezeigt, wie wichtig es ist, wenigstens auf Landesebene mit konkreten Zielvorgaben die beeinflussbaren Bereiche anzugehen.

Johannesburg muss Ansporn für die Realisierung der bereits im Umweltplan Baden-Württemberg konzipierten nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft sein“, so Dr. Peter Fritz, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Karlsruhe und Vorsitzender des von der Landesregierung für zunächst drei Jahre berufenen Gremiums.

In diesem Sinne wird der Nachhaltigkeitsbeirat bereits in wenigen Wochen der Landesregierung Anregungen zu einem wirksameren Klimaschutz geben: Neben der Realisierung seiner eigenen Klimaschutzziele (Reduktion des Kohlendioxidausstoßes um weitere 10 Mio. Tonnen pro Jahr bis zum Jahr 2010 bei weltweit derzeit 24 Mrd. Tonnen Gesamtemissionen) könnte Baden-Württemberg einen wichtigen Anstoß für ein verbessertes internationales Klimaschutzsystem geben, mit dem – auch im Interesse der Bewohner Baden-Württembergs – Klima-Nachhaltigkeit (Verhinderung von Menschen verursachter Störungen des Klimas) tatsächlich realisiert werden kann.

Im kommenden Jahr rückt dann das Thema „Flächenmanagement“ in den Mittelpunkt: „Der Flächenverbrauch wird nach Prognosen des Statistischen Landesamtes im Zeitraum 2010 bis 2015 auf täglich 15,9 Hektar ansteigen, wenn keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden“, sagt Fritz. Die Elbe-Flut habe erneut gezeigt, wie wichtig der Erhalt unbebauter Flächen auch für den Hochwasserschutz sei.

Im Jahr 2004 steht dann die Müllentsorgung im Zentrum der Beratungen des NBBW. Eines der drängendsten Probleme ist die insgesamt unverändert hohe Abfallmenge der Privathaushalte. „Die Zunahme der zur Verwertung deklarierten Abfälle, die zum Teil über Umwege doch in einer Müllverbrennungsanlage landen, und die steigende Belastung der Haushalte durch Müllgebühren sind weiterer Anlass zur Überprüfung der zur Zeit noch praktizierten Konzepte“, so Dr. Peter Fritz. Im Jahr 2005 will der NBBW dann Bilanz ziehen: Wie weit wurden die Ziele des Umweltplans fünf Jahre nach seinem Inkrafttreten umgesetzt, wo steht Baden-Württemberg auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung?
Dem Nachhaltigkeitsbeirat gehören neun namhafte Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen an*, die vor allem die Umsetzung des Landesumweltplans** überwachen sollen. Die Geschäftsstelle wurde bei der Akademie für Technikfolgenabschätzung (TA- Akademie) in Stuttgart eingerichtet.

Kontakt:
Christian D. León
Geschäftsstelle des Nachhaltigkeitsbeirats Baden-Württemberg
Telefon 0711-9063-170
Fax: 0711-9063-175
E-Mail: nachhaltigkeitsbeirat@ta-akademie.de

Media Contact

Dr. Birgit Spaeth idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Weltweit erster Linienscanner

…mit monolithisch-integrierten Terahertz-Detektoren für industrielle Anwendungen. Das Ferdinand-Braun-Institut hat einen Terahertz-Linienscanner für Kunststoff-Bauteile entwickelt, mit dem sich auch größere Scanlinienlängen im industriellen Umfeld kostengünstig realisieren lassen. Der Technologiedemonstrator basiert erstmals…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer