Deutschland – Kinderstube für den Luchs !

Zum ersten Mal seit fast 200 Jahren haben in Deutschland wildlebende Luchse Nachwuchs bekommen. Für die Deutsche Wildtier Stiftung ist die Geburt von jungen Luchsen im Harz ein klares Zeichen dafür, dass es gelingen kann auch in Deutschland „wilden“ Tieren wieder einen Lebensraum zu geben.

Wichtigste Voraussetzung dafür sei es, Störungen durch den Menschen zu reduzieren. Bereits im Jahr 2000 hat die Stiftung Frau Dr. Stephanie Schadt für ihre Diplomarbeit „Ein Habitat- und Ausbreitungsmodell für den Luchs“ mit einem Forschungspreis ausgezeichnet. In dieser Untersuchung gelang es Frau Schadt, die Zukunftschancen für den Luchs in Deutschland zu beurteilen, und damit wichtigen Beitrag für die Wiederansiedlung des Luchses in Europa zu leisten.

„Die Geburt der jungen Luchse in freier Wildbahn ist ein Erfolg für die Idee von Nationalparken“, betonte Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Nationalparke in Deutschland seien durch weitere Gebiete zu ergänzen. „Gerade die ehemaligen Truppenübungsplätze im Osten Deutschlands bieten hier eine einmalige Chance“, so die Deutsche Wildtier Stiftung. „Wir brauchen in Deutschland mehr Räume, in denen wir Wildtiere und Natur sich selbst überlassen“, forderte Münchhausen.

Doch auch außerhalb von Schutz- und neuen Wildnisgebieten könne durch ein aufeinander abgestimmtes Agrar-, Forst-, Jagd- und Tourismusmanagement viel für die heimische Tierwelt getan werden. „Unser Ziel ist es nicht, den Menschen aus der Natur auszusperren, sondern vielmehr Begegnungen zwischen Mensch und Tierwelt zu organisieren“, unterstrich Münchhausen. Nur so könne langfristig in der Öffentlichkeit Bewusstsein und die notwendige Sensibilität für die Fragen des Natur- und Artenschutze geschaffen werden.

Auf ihrer Forschungsstation Gut Klepelshagen (Mecklenburg-Vorpommern) gelang es der Deutschen Wildtier Stiftung aus dem nachtaktiven „Waldtier“ Rothirsch wieder ein tagaktives Tier der Offenlandschaft zu machen. „Hier geben wir dem Rotwild wieder den Lebensraum zurück, den es zum Überleben braucht. Gleichzeitig ermöglichen wir es Menschen, das größte noch freilebende Säugetier Deutschlands in freier Wildbahn zu beobachten – zumindest mit etwas Glück“, so Münchhausen.

Media Contact

Sven Holst idw

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