Hochwasser-Schlämme in Sachsen erheblich mit Schwermetallen belastet

Greenpeace legt Ergebnisse der Untersuchungen vor

Die von Greenpeace untersuchten Hochwasserschlämme aus der Dresdener Innenstadt sind erheblich mit Schwermetallen belastet. Nach den heute vorgelegten Ergebnissen überschreitet Arsen mit 68 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz den Wert, bei dessen Erreichen eine Bodensanierung notwendig wird (50 Milligramm). Die Werte von Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber und Zink gehen weit über die Vorsorgewerte hinaus: bei Cadmium um das 20-fache, bei Quecksilber um das 40-fache.

„Die Werte belegen, dass die Schlämme Sondermüll sind. Sie müssen gründlich aus Gebäuden und von öffentlichen sowie privaten Flächen entfernt werden“, sagt Manfred Krautter, Chemie-Experte von Greenpeace. Kinderspielplätze, öffentliche Gebäude, Parkanlagen und gartenbaulich genutzte Flächen müssen besonders sorgfältig gereinigt und danach von den Behörden auf Schadstoffreste untersucht werden. „Wenn die Werte immer noch zu hoch sein sollten, müssen die Flächen weiter gereinigt oder eben stillgelegt werden.“

Greenpeace ließ auch die Giftwirkung der Schlämme auf Organismen testen. Der Schlamm wirkt schwach toxisch auf Algen und Bakterien und kann daher auch das Ökosystem in der Elbe und in den Böden gefährden.

Im Umland von Meißen und Scharfenberg in Sachsen entnahm Greenpeace Schlamm- und Bodenproben von Äckern. Auch wenn die Belastung mit Schwermetallen dort meist niedriger ist als bei den Schlämmen aus der Dresdener Innenstadt, sind die Werte kritisch: Cadmium und Blei übersteigen die Werte, die ein Eingreifen erforderlich machen, Quecksilber überschreitet den Vorsorgewert. Diese Schlämme haben ebenfalls eine schwach toxische Wirkung auf Organismen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die landwirtschaftliche Nutzung solcher Böden eingeschränkt werden muss. Greenpeace fordert die Behörden in den Überflutungsgebieten auf, umfassende und großräumige Untersuchungen einzuleiten.

Media Contact

Manfred Krautter ots

Weitere Informationen:

http://www.greenpeace.de

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