Radarsystem im Amazonas-Gebiet unter Beschuss

Auf Drogenschmuggler-Spionage im Regenwald – Frage der Rolle der USA

Brasilien startet ein 1,4 Mrd.-Dollar-Radarsystem, um illegale Holzfäller und Drogenschmuggler im dichten Amazonas-Regenwald auszuspähen. Das Überwachungssystem „System for the Vigilance of the Amazon“ (SIVAM) soll auch die Katalogisierung der Pflanzen- und Tierwelt im Regenwald unterstützen. Das SIVAM-Projekt wurde vor zehn Jahren im Kampf gegen illegale Aktivitäten ins Leben gerufen. Kritiker des Radarsystems, das von dem US-Unternehmen Raytheon entwickelt wurde, sprechen von einer Big-Brother-Mission der USA über das Amazonas-Gebiet und seiner Grenze zum Kokain-Produzenten Kolumbien, berichtet die BBC heute, Donnerstag. Raytheon wird angelastet, bei der Vergabe des Vertrags vom zuständigen brasilianischen Ministerium bevorzugt behandelt worden zu sein. Raytheon dementiert die Anschuldigung.

Raytheon selbst spricht von einem Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Das Radar-basierte Umweltüberwachungssystem im Amazonasbecken sei das „umfassendste Projekt zur Erhaltung der weltgrößten Regenwaldregion“, heißt es auf der Homepage. Das integrierte Informationsnetzwerk, das ein Gebiet von rund 5,2 Mio. km2 scannt, diene nicht nur dem Umweltschutz, es ermögliche auch eine wirksame Durchführung der Grenzkontrolle. Genau dieser Aspekt wird von Kritikern als das wesentliche Anliegen der USA erachtet.

Auch Umweltschutz-Gruppierungen äußern bereits Bedenken. Das System mag zwar für die Datenaufzeichnung von Tier- und Pflanzenwelt, der Abholzung und der Wasserqualität unbezahlbar sein. Aber dem Schutz des Regenwaldes wird es nicht viel bringen, wenn das Budget der Umweltbundesbehörden gekürzt wird.

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Sandra Standhartinger pte.online

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