GKSS-Membranen reduzieren Luftverschmutzung in Peking

„Dicke Luft“ bekämpfen: In China schreiben neue gesetzliche Bestimmungen die Benzindampfrückgewinnung in Tankstellen (Vent Processing) in besonders belasteten Gebieten, wie zum Beispiel Peking oder Shanghai, vor.

Die chinesische Ölgesellschaft PetroChina hat jetzt aufgrund dieser neuen Auflagen rund 140 Tankstellen mit einer von den Polymerforschern des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht entwickelten Membrantechnik ausgestattet. Bereits seit Anfang der 90er Jahre werden in Europa diese Membranen, Module und das Verfahren zur Benzindampfrückgewinnung in Tanklagern eingesetzt.

Die chinesischen Behörden versuchen pünktlich zu den Olympischen Spielen mit verschiedensten Maßnahmen die Luftverschmutzung in den Großstädten zu verringern. So wird der Autoverkehr in Peking massiv eingeschränkt: Die Regierung hat angeordnet, dass 70 Prozent aller Dienstwagen stehen bleiben müssen. Privatautos dürfen – je nach Autokennzeichen – nur an geraden oder ungeraden Tagen fahren.

Ebenso wurden jetzt gesetzliche Bestimmungen eingeführt, die eine Benzindampfrückgewinnung in Tankstellen in besonders belasteten Gebieten – wie in Peking oder Shanghai – vorschreiben. Bei der Neufassung der Vorschriften haben das deutsche Umweltbundesamt und das Umweltministerium beratend mitgewirkt.

Die Technik

Bei der Benzindampfrückgewinnung werden die Gase direkt am Zapfventil bei der Fahrzeugbetankung zurück in die Vorratstanks der Tankstelle geführt. Das GKSS-Membranmodul reinigt die Abluft der Lagertanks und verhindert den Eintritt von giftigen und klimaschädlichen Gasen in die Atmosphäre.

Technologietransfer: Geesthacht – China

„Das Prinzip der Benzindampfabtrennung durch Membranen ist keineswegs neu: Seit 1990 kann die Benzindampfrückgewinnung durch Membranverfahren in Tanklagern zum Stand der Technik gerechnet werden“, sagen die Entwickler der Technik, die GKSS-Polymerforscher Klaus Ohlrogge und Jan Wind. „Es freut uns sehr, dass in China jetzt unser Verfahren, die Module und Membranen auch in Tankstellen eingesetzt werden.“

Bereits seit 2003 wurden erste Anlagen in Shanghai, Peking und Hunan installiert: Der GKSS-Lizenznehmer Borsig Membrane Technology rüstet derzeit in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Kooperationspartner Eurovapor rund 140 Tankstellen mit den Anlagen aus.

Bewährte Technologie

Die Benzindampfrückgewinnung in Tankstellen wird bereits in über 250 Tankstellen in den USA und in zirka 80 weiteren Anlagen weltweit eingesetzt. In Deutschland besitzen 60 Prozent aller Tanklager Rückgewinnungsanlagen, die auf Membrantechnik basieren. Der Lizenzgeber für diese Membranen und das Verfahren ist das GKSS-Forschungszentrum Geesthacht.

Lizenznehmer ist in Deutschland Borsig Membrane Technology GmbH. Für den chinesischen Markt besteht eine Kooperation mit der Firma Eurovapor, welche die rund 140 „Vent Processing“-Anlagen lieferte. Die bei GKSS entwickelten Membranen werden in Lizenz bei der Firma GMT Membrantechnik GmbH in Rheinfelden gefertigt.

Weitere Informationen erhalten Sie gern von:

Dipl.-Ing. Jan Wind
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH
+49 (0)4152 87-2404
Heidrun Hillen
Pressestelle
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH
+49 (0)4152 – 87-1648
heidrun.hillen[at]gkss.de

Media Contact

Heidrun Hillen idw

Weitere Informationen:

http://www.gkss.de/

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