NABU legt Maßnahmenkatalog zum Erhalt der biologischen Vielfalt vor

„Obwohl die Rückgangsursachen weitgehend bekannt sind, hat sich die Situation der Tier- und Pflanzenwelt in den vergangenen Jahren weiter deutlich verschlechtert“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Damit sei zu befürchten, dass die Zielvorgaben der europäischen Regierungschefs, wonach das Artensterben bis zum Jahr 2010 in Europa aufgehalten werden solle, klar verfehlt würden.

Mit seinem „Masterplan 2010“ habe der NABU einen konkreten Maßnahmenkatalog entwickelt, der die notwendigen Schritte zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland aufzeige. Die Umsetzung des Masterplans müsse sofort angegangen werden, damit die Weichen bis zum Jahr 2010 richtig gestellt seien.

„Mit einer Gefährdungsrate von rund 40 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten erreicht Deutschland einen der europäischen Spitzenwerte“, warnte Tschimpke. Analog zum Klimaschutz müsse die Bundesregierung daher ein „Integriertes Programm zur Entwicklung der Biodiversität“ verabschieden, das alle Ressorts zur Überprüfung ihrer Politik verpflichte. Unbewirtschaftete Wälder müssten auf zehn Prozent der Waldflächen eingerichtet werden. Daneben fordert der NABU die Schaffung von ökologischen Rückzugsräumen in der Landwirtschaft.
Brachen, Hecken und Tümpel sind zum Beispiel wichtige „Lebensadern“
in Wiesen und Feldern für bedrohte Arten wie Feldhase, Kiebitz und Rebhuhn.
„Wir müssen in Deutschland wieder mehr Wildnis wagen. Zu diesem Zweck sollten großflächige Naturentwicklungsgebiete eingerichtet werden, in denen der Ablauf natürlicher Prozesse oberste Priorität hat“, sagte Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im NABU. Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssten zudem verstärkt Synergieeffekte zwischen Klimaschutz und Naturschutz genutzt werden, wie zum Beispiel durch die Erhaltung und Renaturierung von Mooren als wichtige Kohlenstoffspeicher.
Neben den Maßnahmen für einzelne Lebensräume müsse das Thema Artenvielfalt bundesweit breit in die Öffentlichkeit getragen werden.

Dazu sollte ein „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ aufgelegt werden, mit dem vorbildliche Projekte zur Umsetzung von Naturschutzzielen sowie von Naturerlebnis und Bildung in Städte und Gemeinden, Verbänden sowie an Schulen und Hochschulen unterstützt würden. „Der NABU wird seinen Masterplan zum Prüfstein für Politik und Wirtschaft machen, damit wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen für künftige Generationen sichern“, so Tschimpke.

Der von der Gregor Louisoder Umweltstiftung geförderte Masterplan kann im Internet unter www.NABU.de heruntergeladen oder unter Tel.

030-284984-1500 angefordert werden.

Media Contact

Dr. Hermann Hötker presseportal

Weitere Informationen:

http://www.NABU.de

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