In Vietnam geht durch die Abholzung der Mangrovenwälder der natürliche Küstenschutz im Mekong-Delta verloren. Damit steigt die Gefahr von Überschwemmungen.
Gründe für die Zerstörung sind die Holzgewinnung und die Ausbreitung von Shrimps-Farmen. Dem Schutz der Mangroven und der nachhaltigen Nutzung des Küstenfeuchtgebietes widmet sich ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums in der südlichen Provinz Soc Trang.
Gemeinsam mit der lokalen Provinzregierung und der Forstschutzbehörde erarbeitet die GTZ eine Strategie zum Küstenzonen-Management. Zu den Maßnahmen gehören Mangrovenpflanzungen, Naturschutzverträge und Nutzungsvereinbarungen.Vietnam gehört zu den führenden Shrimps-Exporteuren. Im letzten Jahr hat das Land 170.000 Tonnen der rosa Delikatesse auf dem Weltmarkt verkauft.
Hauptabnehmer sind Japan und die USA, Europa steht an dritter Stelle. Besonders die Provinz Soc Trang verzeichnet ein wirtschaftliches Wachstum durch die Aquakultur. Im Jahr 2010 sollen 80.000 Hektar Fläche in den Küstengebieten des Mekong-Delta für die Shrimps-Zucht genutzt werden, im Jahr 1995 waren es 3.000 Hektar. Der häufige Einsatz von Antibiotika und Pestiziden in den Zuchtbecken belasten das Wasser und die Böden im Küstengebiet. Die Folgen: Mit den Wäldern wird der Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten zerstört und die Küstenbewohner verlieren die Möglichkeit, sich mit dem Sammeln von Waldfrüchten oder durch Fischen zu versorgen.
Die Küstenzone in Soc Trang besteht landeinwärts aus einem dichten Kanalgeflecht, Zuchtteich-Anlagen und Landwirtschaftsflächen. Den Deichen vorgelagert befindet sich eine Schutzzone mit Mangrovenwäldern und Wattflächen. Die Bäume sind kontinuierlich mit Meer- und Brackwasser versorgt. Durch ihr ausgeprägtes Wurzelsystem schützen die Mangroven das Hinterland vor Überschwemmung und Versalzung. Außerdem regulieren die Wälder das lokale Klima und den Wasserhaushalt. Großflächiges Abholzen lässt die Böden austrocknen, der Grundwasserspiegel sinkt und Niederschläge verringern sich.
Ziel des GTZ-Programms ist es, die Feuchtgebiete zum Wohl der Bevölkerung zu erhalten und nachhaltig zu bewirtschaften. Es wird beispielsweise eine Schutzzone eingerichtet, in der weder Holzeinschlag erlaubt noch die Ausbreitung von Shrimps-Farmen ist. Die GTZ berät und qualifiziert die am Küstenzonenmanagement beteiligten Behörden und Gremien in der Provinz Soc Trang unter anderem beim Aufbau der Planungsprozesse und eines Finanzierungskonzepts für das Küstenzonen-Management. Sobald die Maßnahmen in Soc Trang Wirkung zeigen, wird das Konzept auf weitere Küstenzonen im Mekong-Delta übertragen.
Das Projekt ist Teil der nationalen Agenda 21 Vietnams, die Meeres- und Klimaschutz, Schutz der Biodiversität und Schutz vor Klimawandel und Naturkatastrophen als wichtigste Bereiche nachhaltiger Entwicklung ausweist.Über die GTZ: Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele. Sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer globalisierten Welt und fördert komplexe Reformen und Veränderungsprozesse auch unter schwierigen Bedingungen. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern.
Hinweis: Anlässlich der der UN-Biodiversitätskonferenz vom 19. bis 30. Mai 2008 in Bonn hat die GTZ-Pressestelle einen Themenservice "Biodiversität" herausgegeben. Journalisten finden darin zahlreiche Themenideen, Hintergrundinformationen und Bildmaterial für die Recherche. Der Themenservice erscheint mehrmals im Jahr zu einem aktuellen entwicklungspolitischen Thema. Er kann unter diesem Link eingesehen und abonniert werden: http://www.gtz.de/de/presse/20806.htm
Redaktion:
Hans Stehling | GTZ
Weitere Informationen:
http://www.gtz.de
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