Dürre in den USA von Menschen verursacht

Die Wasserrationierungen in den westlichen US-Bundesstaaten sind auf die globale Erwärmung zurückzuführen und nicht auf natürliche Klimavariationen, kommen Hydrologen zum Schluss. Der Streit um Wasservorräte wird in der Region weiter zu nehmen, wenn nicht sofort auf die Situation eingegangen wird, prognostiziert das Wissenschaftsmagazin New Scientist.

Die Erwärmung hat dazu geführt, dass in den Rocky Mountains mehr Regen statt Schnee fällt. Die meisten der Flüsse werden aber durch die Schneeschmelze gespeist. Ein Beispiel für die katastrophale Lage ist der 640 Quadratkilometer große Lake Mead – ein Wasserreservoir des aufgestauten Colorado-River an der Grenze von Arizona zu Nevada. Der Fluss weist den niedrigsten Wasserstand seit 40 Jahren auf. Der Lake Mead ist aber nur eines von mehreren Wasserreservoirs, die rund 30 Mio. Menschen mit Trinkwasser versorgen.

„Das was hier im Westen der USA passiert, kann man allerdings nicht mit natürlichen Schwankungen erklären“, meint Studienautor Tim Barnett vom Scripps Institution of Oceanography in La Jolla. In den Studien haben die Forscher die Auswirkungen der Klimaveränderung mit einer 60-prozentigen Relevanz beurteilt. Lediglich 40 Prozent können demnach natürlichen Schwankungen zugerechnet werden. Zwei Klimamodelle wären zu diesen Ergebnissen gekommen.

Die Zukunftsaussichten zeichnen die Forscher um Barnett trist: Hoffnungen, dass die Dürre nur temporär sei, werden von den Analysen definitiv zerstreut. Auch der Wasser-Experte Peter Gleick vom Pacific Institute in Oakland, Kalifornien, geht davon aus, dass der Wasserverbrauch im Golden State bis 2030 um ein Fünftel gesenkt werden könne. Dazu müssten allerdings auch die Politiker und die Gesetzgeber reagieren.

Klimaforscher der Stanford University haben in einer Klimaanalyse für das südliche Afrika und Südasien ein erschreckendes Zukunftsbild gezeichnet: In 20 Jahren könnte es aufgrund der Klimaerwärmung zu Nahrungsmittelengpässen kommen. „Am schlimmsten wird es jene Milliarde Menschen treffen, die ohnehin arm ist und von der Landwirtschaft lebt“, so Studienautor David Lobell. Zwei der Klima-„Hotspots“ werden das südliche Afrika sowie Südasien sein. Hier wird die Temperatur zu- und der Niederschlag abnehmen.

In Afrika ist Mais die Hauptanbaupflanze. Diese wird unter den steigenden Temperaturen und den niedrigeren Niederschlägen leiden. Lobell geht davon aus, dass die Mais-Ernten um bis zu 30 Prozent niedriger ausfallen könnten. Auch bei Weizen wird es einen Rückgang um 15 Prozent geben. Die anderen Nahrungspflanzen wie etwa Reis, Sorghum und Kassava hingegegen, könnten davon profitieren. Anders gestalte sich die Lage in Südasien: Hier sagen die Wissenschaftler Ernterückgänge um fünf bis zehn Prozent für alle Nahrungspflanzen vorher, lediglich bei Soja könnte der Ertrag leicht zunehmen. Die Forscher wollen daher „fundamentale Veränderungen der landwirtschaftlichen Systeme vornehmen.“

Kritiker wie etwa Ute Sprenger, Beraterin für politische Ökologie und internationale Entwicklung http://www.gen-ethisches-netzwerk.de , warnen vor den Folgen eines Abhängigmachens der Bevölkerung von der internationalen Agrobiotech-Industrie. „Ein Negativbeispiel etwa ist die Rockefeller-Stiftung, die schon seit den 1940er Jahren Programme zur Produktionssteigerung durch Hochleistungssorten, Handelsdünger und Pestizide und kontrollierte Bewässerung von Weizen und Mais in Mexiko angeschoben hatte und 20 Jahre später bei der Gründung der Internationalen Agrarforschungszentren federführend beteiligt war“, so Sprenger gegenüber pressetext. Es gehe nämlich prinzipiell darum, das Saatgut in den betroffenen Ländern geschickt an den Mann zu bringen. Ein gutes Beispiel dafür sei die „Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika“ (AGRA) (pressetext berichtete http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=080129003 ).

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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