In die Zukunft investieren

Die Private-Equity-Branche erholt sich – und setzt verstärkt auf kleinere und mittelständische Unternehmen.

Secondary Buy-outs, Corporate Deals und Carve-outs gewinnen an Bedeutung. Dabei stehen vor allem Unternehmen der wachstumsträchtigen Segmente Healthcare und Life Sciences im Fokus, hinzu kommen zunehmend Firmen aus dem Konsumgüter- und Energiebereich. Zudem werden die Engagements langfristiger angelegt sowie stärker strategisch ausgerichtet sein und die Portfolios weisen einen höheren Spezialisierungsgrad auf.

Die Bedeutung des Fundraising nimmt wieder zu – was einen charakteristischen Effekt bewirkt: Corporate Governance, Corporate Compliance und Corporate Social Responsibility kommt innerhalb der Fonds eine deutlich höhere Bedeutung zu als noch vor der Finanzkrise.

„Die Stimmung in der Branche steigt merklich. Der Indikator liegt mit einem Wert von 118 um 23 Prozentpunkte höher als bei unserer letzten Private-Equity-Befragung Anfang des Jahres. Die Gründe für den Optimismus liefern die fortschreitende Erholung der gesamtwirtschaftlichen Situation sowie die verbesserte Finanzlage der Beteiligungen“, erklärt Karsten Hollasch, Partner Transaction Services bei Deloitte.

Mehrheit zeigt sich optimistisch

Nach Ansicht der befragten Private-Equity-Manager ist die Talsohle größtenteils durchschritten. Der Stimmungsindikator liegt ungefähr auf dem Niveau der Boomjahre bis 2007. Etwa zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sehen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung optimistisch, nur sieben Prozent erwarten eine erneute Verschlechterung. Entsprechend konstatieren knapp 40 Prozent einen besseren Zugang zu Fremdkapital – was die während der Krise vermehrt in Anspruch genommenen Finanzierungsalternativen wie z.B. Vendor Loans in den Hintergrund treten lässt.

Niedrigere Transaktionsvolumina

Im Unterschied zu den Jahren vor 2007 liegen jedoch die Transaktionsvolumina deutlich niedriger, denn Investoren konzentrieren sich vor allem auf kleine und mittelständische Betriebe. Mega-deals werden bis auf Weiteres eher selten bleiben. Auch bei IPOs ist die Entwicklung eher verhalten, da die Beteiligten die Erfolgschancen aufgrund der Volatilität des Kapitalmarktes (noch) nicht einschätzen können.

Kürzere Zeitdauern zwischen Signing und Closing

Charakteristisch für die Entwicklung nach der Krise ist die schrumpfende Zeitspanne zwischen Transaktionsbeginn und -ende. Das erklärt sich vor allem aus dem höheren Aufwand, der während der kritischen Periode für die Beschaffung von Kapital notwendig war. Außerdem ergab sich aus der Diversifizierung des Kreditrisikos ein deutlich größerer, zeitintensiverer Abstimmungsbedarf zwischen den beteiligten finanzierenden Banken. In der aktuellen Erholungsphase reduziert sich dieser – und damit auch die Zeit bis zum Closing.

Strategischer Ansatz bei Neuinvestitionen

Nach der beschleunigten Refinanzierung bestehender Portfoliounternehmen richtet mehr als ein Drittel der Private-Equity-Gesellschaften die Aufmerksamkeit nun vermehrt auf strategische Neuinvestitionen. Ebenfalls knapp ein Drittel erwartet steigende Bewertungsmultiples. Als besonders attraktiv und wachstumsstark gelten dabei Unternehmen der Healthcare- und Life-Sciences-Branche sowie Firmen aus den Segmenten Konsumgüter und Energie.

Mehr Eigenkapital, längere Haltezeiten

Künftige Investments werden mit wesentlich mehr Eigenkapital getätigt. Auch ist bei den Beteiligungen mit deutlich längeren Laufzeiten zu rechnen – was in der Konsequenz eine intensivere Portfoliobetreuung erforderlich macht. Insgesamt rückt die zunehmende strategische Ausrichtung Private-Equity-Gesellschaften näher an strategische Investoren.

Neue Runde des Fundraising

Während der Krisenjahre ging das Fundraising getrieben durch die große Zurückhaltung beim Auflegen von neuen Fonds stark zurück. Die Stimmung in diesem Bereich scheint sich inzwischen wieder aufgehellt zu haben: Ein Drittel der Befragten will noch im laufenden Jahr ins Fundraising gehen oder befindet sich derzeit in einem solchen; über die Hälfte plant das für die nahe Zukunft. Seitens der Investoren, den LPs, steigen auch die Anforderungen an die Private-Equity-Gesellschaften – Faktoren wie Corporate Governance & Compliance sowie Corporate Social Responsibility gewinnen an Bedeutung. Bei den Fonds, die sich noch in der Planung befinden, werden vor allem Later Stage sowie Growth Capital Investments dominieren, aber auch Minderheitsbeteiligungen sind stark im Kommen.

„Der Optimismus der Branche ist mehr als ein Strohfeuer, die Umfrageteilnehmer rechnen übereinstimmend mit einer nachhaltig positiven Entwicklung. Ob allerdings aktuelle Tendenzen wie höhere Eigenkapitalquote und längere Haltefristen Bestand haben oder nur eine Momentaufnahme sind, bleibt abzuwarten“, resümiert Karsten Hollasch.

Den kompletten Report finden Sie unter http://www.presseportal.de/go2/Private_Equity_Survey_Q2_2010 zum Download.

Über Deloitte

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