World Robotics 2009 Service Robots: Serviceroboter in gewerblichen Anwendungen setzen sich durch

Die einzigartige Publikation bietet umfangreiche weltweite Statistiken für Serviceroboter. Marktanalysen, Fallstudien und internationale Forschungsstrategien werden ergänzt durch eine europäische und eine japanische Roadmap. „World Robotics 2009 Service Robots“ wurde in Zu­sammenarbeit mit dem Fraunhofer IPA erstellt.

Bis zum Ende des Jahres 2008 wurden etwa 63 000 Serviceroboter für gewerbliche Anwendungen wie Bodenreinigung, Transport, Melken oder Überwachung verkauft.

Verglichen mit der Zahl der eingesetzten Industrieroboter, die bereits eine Million übersteigt, gibt es bislang nur eine geringe Anzahl von Servicerobotern auf dem Markt. Ihr Potenzial ist jedoch enorm. Der Gesamtwert der bis 2008 verkauften Serviceroboter für gewerbliche Anwendungen beträgt etwa 11 Milliarden US $.

Diese technologisch anspruchsvollen Serviceroboter transportieren beispielsweise Güter in Fabriken, Krankenhäuser oder öffentliche Gebäude, begeben sich in Gefahrenzonen, ins Wasser oder ins Weltall, sind in Kuhställen oder auf den Feldern zu finden, so berichtet das IFR Statistical Department in seiner neuen Studie „World Robotics 2009 – Service Robots“.

Mit einer Stückzahl von 20 000 Servicerobotern beträgt der Anteil der Roboter für Verteidigung, Rettung und Sicherheit etwa 30 Prozent vom Gesamtabsatz der Verkäufe. Darauf folgen Feldroboter (hauptsächlich Melkroboter) mit einem Anteil von 23 Prozent, Reinigungsroboter mit 9 Prozent, Roboter für den medizinischen Bereich mit 8 Prozent ebensoviel wie die Unterwassersysteme. Roboter für die Bauwirtschaft (7 %), mobile Roboterplattformen (6 %) und Roboter in logistischen Systemen (5 %) belegen die nächsten Plätze.

Vorhersagen für die Jahre 2009 bis 2012 gehen von 49 000 weiteren Robotern in gewerblichen Anwendungen aus. Hohe Wachstumsraten an Servicerobotern werden in Bereichen wie Verteidigung, Rettung und Sicherheit erwartet, ebenso wie Feldroboter, Inspektionsroboter, Roboter in der Logistik oder in der Medizintechnik und mobile Roboterplattformen.

Der Trend geht dahin, die Anzahl der Menschen in militärischen Einsätzen aus Risikogründen zu reduzieren. Daraus erwächst das stark gestiegene Interesse an Anwendungen im Bereich Verteidigung, Rettung und Sicherheit. Einsatzszenarien im Sicherheitsbereich werden in den nächsten 10 bis 15 Jahren immer mehr auf unbemannten Flugsystemen beruhen. Diese Roboter werden auch in zivilen Bereichen genutzt und vor allem dort eingesetzt, wo großflächige Gebiete zu er­kunden sind, wie in der Land- und Forstwirtschaft oder zur Klimaforschung.

Aus der Kategorie der Feldroboter waren die Melkroboter die ersten Systeme, die in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Sie bestehen aus einer Roboter-Station, in die die Kühe selbstständig hinein gehen, um gemolken zu werden. Ein Transponder um den Kuhhals informiert den Roboter über Details, z. B. wann die Kuh zum letzten Mal gemolken wurde oder wie viele Liter sie gegeben hat. Während dem Melken werden der Milchfluss und die Qualität der Milch online überwacht. Die Vorteile für den Bauern liegen auf der Hand: weniger körperliche Arbeit und kein früh-morgendliches Melken im Winter. Die Vorteile für die Tiere sind ebenso bedeutend: sie haben die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann sie gemolken werden.

Anwendungen unabhängiger logistischer Systeme umfassen Transport, Hand­habung, Verpacken, Sortieren und Zustellung. Diese Roboter findet man normalerweise in:
– Bürogebäuden, Krankenhäusern oder anderen öffentlichen Gebäuden für den Transport und die Zustellung verschiedener Waren
– Industriellen Betrieben für den Transport von Werkstücken, Kisten oder Paletten zwischen Maschinen, Lager und Warenausgaben

– Im Freien, vorzugsweise in Häfen, an Flughäfen oder in Logistikzentren für die Handhabung von Gütern aller Art

Medizinroboter gelten als eine Erfolgsgeschichte der Servicerobotik. Neben dem hohen Einsatzpotenzial werden sie künftig Diagnose und Therapie revolutionieren:
– Medizinische Prozesse werden erleichtert durch präzise geführte Instrumente, diagnostische Ausstattung und Geräte für Therapie
– Sicherheit und Qualität der medizinischen Behandlung werden verbessert, dadurch die Kosteneffizienz für die Patienten-Betreuung gesteigert
– Ausbildung und Training des medizinischen Personals werden durch die Anwendung von Simulatoren verbessert

– Die Bereitstellung von Informationen unterstützt Diagnose und Therapie

Die meisten Roboter werden im Bereich Chirurgie, besonders in der minimal-invasiven Chirurgie, verwendet.

Serviceroboter für den privaten Gebrauch werden in der Statistik separat aufgeführt, da der Stückwert normalerweise nur einen Bruchteil der meisten Service­roboter in gewerblichen Anwendungen ausmacht. Sie werden zudem für den Massengebrauch produziert und haben deshalb auch ein völlig anderes Preis- und Marketingkonzept. Bisher sind die Serviceroboter für den privaten Gebrauch vor allem im Bereich Haushalt, als Staubsauger- und Rasenmäherroboter, und im Bereich Freizeit und Unterhaltung als Spielzeugroboter und Lernroboter zu finden. Von diesen Billigprodukten wurden bereits Millionen verkauft. Für den Zeitraum 2009 bis 2012 wird ein Absatz von fast 12 Millionen Stück mit einem Wert von 3 Milliarden US $ vorhergesagt.

„World Robotics 2009 – Service Robots“ (und „World Robotics 2009 – Industrial Robots“) kann bestellt werden unter: www.worldrobotics.org

Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Martin Hägele M. S.
Telefon +49 711 970-1203 I martin.haegele@ipa.fraunhofer.de
IFR Statistical Department
Gudrun Litzenberger
Telefon +49 69 66 03-1502 I gl@worldrobotics.org

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Hubert Grosser idw

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