Winterstürme beeinflussen Klimawandelwahrnehmung in Hamburg

Hamburger Fischmarkt bei Sturmflut

In der diesjährigen Umfrage zur Risikowahrnehmung des Klimawandels in Hamburg zeigt sich, dass der Klimawandel durch die Hamburger Bürger heute insgesamt als etwas weniger bedrohlich für die Stadt wahrgenommen wird.

Sahen im Jahr 2008 noch 17% der Befragten den Klimwandel als sehr große und 44% als große Bedrohung, waren es in diesem Jahr nur noch 12% bzw. 42%. Die gefühlte persönliche Betroffenheit der Befragten ist hingegen leicht angestiegen.

Etwa die Hälfte der befragten Hamburger, die den Klimwandel als sehr große oder große Bedrohung sehen, halten es für möglich, von Naturkatastrophen wie Sturmfluten, Stürmen, Hitzewellen oder Starkregen auch persönlich betroffen zu sein.

Anders sieht es bei der Frage nach der zeitlichen Dimension der Auswirkungen des Klimawandels in Hamburg aus. Seit 2011 empfand die deutliche Mehrheit der Befragten spürbare Auswirkungen des Klimawandels bereits heute und nicht erst in Zukunft.

In 2015 milderte sich dieser Trend erstmals ab: Von den Bürgerinnen und Bürgern, die den Klimawandel als Bedrohung für Hamburg einschätzten, waren nur noch 37% der Meinung, dass die Folgen des Klimawandels bereits heute spürbar sind.

In 2014 hatten noch 41% der Befragten aus dieser Gruppe die Folgen als bereits heute spürbar eingestuft. Spürbare Folgen innerhalb der kommenden zehn Jahre erwarten dagegen heute 33% der Befragten, 2014 waren es nur 28%.

Winterstürme zeigen Auswirkungen auf das Risikobewusstsein der Hamburger

Besonders die zahlreichen Stürme des vergangenen Winters zeigen in diesem Jahr ihre Auswirkungen auf das Risikobewusstsein der Hamburger für den Klimawandel. Laut der diesjährigen Telefonumfrage steigt die Besorgnis über Stürme als die folgenschwerste Naturkatastrophe für Hamburg im Rahmen des Klimawandels im Vergleich zu den Vorjahren an.

„Bemerkenswert ist die Zahl der 30- bis 44-Jährigen, die Stürme als die schwerste Bedrohung für Hamburg wahrnehmen“, erläutert Dr. Beate Ratter, die Leiterin der Studie. „Diese hat sich seit 2014 prozentual verdoppelt, von 11 auf 22%“. Mit Abstand an erster Stelle stehen bei den Befragten aber weiterhin Sturmfluten und Überschwemmungen als Naturkatastrophen mit den potentiell schwersten Folgen für Hamburg.

Hamburger Wahrnehmung schwankt ähnlich wie in US-amerikanischen Befragungen

Im Vergleich der diesjährigen Umfrageergebnisse mit den Ergebnissen aus den Vorjahren wird einmal mehr deutlich, dass die Entwicklung der Klimawandelwahrnehmung unter Hamburger Bürgern insgesamt konjunkturellen Schwankungen unterliegt. Nach einem Hochpunkt der Wahrnehmung im Jahr 2008 und einem Tiefpunkt in 2011 scheint der erneute Hochpunkt aus 2014 bereits wieder vorüber.

„Ähnliche Tendenzen zeigt der Vergleich mit US-amerikanischen Befragungsergebnissen“, so Ratter. „Dort wird nach einem Anstieg von 2011 bis 2014 der Klimawandel in 2015 ebenfalls wieder als weniger bedrohlich eingeschätzt“. In beiden Befragungsräumen sank der Wert 2015 um fünf Prozentpunkte.

„Der Hype nach der Veröffentlichung des jüngsten IPCC-Weltklimaberichtes im Jahr 2014 ist schon wieder vorbei und andere Probleme als der Klimawandel rücken in der Wahrnehmung der Bevölkerung in den Vordergrund“, erklärt Ratter die diesjährigen Umfrageergebnisse.

Eine detaillierte Darstellung der Umfrageergebnisse können Sie im Studienbericht „Risikobewusstsein der Hamburger Bürger für den Klimawandel 2015“ nachlesen.

http://www.hzg.de/public_relations_media/news/059162/index.php.de

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Dr. Torsten Fischer Helmholtz-Zentrum Geesthacht - Zentrum für Material- und Küstenforschung

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