Vorarbeiten für die „Cloud made in Germany“

Deutsche Ingenieurskunst steht im internationalen Ansehen für technische Zuverlässigkeit und hohe Sicherheitsstandards. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) will dieses Vertrauen nun aktiv auch für Cloud Computing1) aufbauen.

Als ersten Schritt auf dem Weg in eine zuverlässige sichere „Cloud made in Germany“ hat das BMWi im Rahmen seines Technologieprogramms „Trusted Cloud“ das FZI und die Strategieberatung Booz&Company beauftragt, das Normungs- und Standardisierungsumfeld von Cloud Computing zu untersuchen.

Von Booz&Company wurden in Zusammenarbeit mit der Außenstelle Berlin des FZI Forschungszentrum Informatik die derzeit im Cloud Computing diskutierten Standards in einer umfangreichen Studie analysiert.

„Weltweit arbeiten verschiedene Institutionen an Standards für das Cloud Computing. Wir haben mehr als 150 technische, betriebswirtschaftliche und rechtliche Standards identifiziert und 20 davon ausgewählt und im Kontext des „Trusted Cloud“ Programms des BMWi bewertet“, berichtete FZI-Direktor Professor Dr. Stefan Tai. Der ausgewiesene Experte für das Internet der Dienste (Internet of Services) hat die Analyse mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Robin Fischer aus seiner Forschungsgruppe in Berlin durchgeführt.

In Deutschland war es die erste umfassende Bestandaufnahme dieser Art für die Cloud. Cloud Computing und seine Anwendungen sind Schwerpunkt der im Juni 2011 eingerichteten FZI-Außenstelle Berlin. Diese unterstützt durch die räumliche Nähe den Kontakt zu großen Projektpartnern in der Bundeshauptstadt und verstärkt den direkten Kontakt des FZI zu Politik und Verbänden auf Bundesebene.

Alle Erkenntnisse aus der Untersuchung sind in die Studie „Das Normungs- und Standardisierungsumfeld von Cloud Computing“ eingeflossen. Sie wurde auf der CeBIT 2012 vom Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Otto und Dr. Wolfgang Zink von Booz&Co. vorgestellt und im CeBIT Lab Talk mit den Experten Dr. Rainer Bernnat, Dr. Nicolai Bieber und Joachim Strach von Booz & Company sowie Professor Dr. Stefan Tai und Robin Fischer als Vertreter des FZI diskutiert.

Das 166 Seiten starke Werk sowie ca. 20-seitige Kurzfassungen in Deutsch und Englisch mit anschaulichen Grafiken und Tabellen können kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden. Die Studie stellt Orientierungswissen für Anwender und Anbieter von Cloud-Diensten bereit. (Kurzfassung: http://bit.ly/wdBnQE, Langfassung: http://bit.ly/xl5AxK ).

Wirtschaftsfachleute und Wissenschaftler erwarten von Cloud Computing eine radikale Veränderung der Nutzung von Computern. Der Branchenverband BITKOM sagt dem Markt für Cloud Computing ein explosionsartiges Wachstum voraus. Auf der CeBIT Anfang März bezifferte der Verband die Steigerung von 2011 auf 2012 mit 47 %.

1 ) Hintergrund:
Cloud Computing ist eine neue Technologie, die Speicherkapazitäten, Rechen- und Netzleistung von den Computern, die bisher im Unternehmen oder zu Hause vorgehalten werden mussten, über den Datennetz-Anschluss in eine virtuelle Umgebung im Netz verlagern, die sogenannte Cloud. Dort bieten Dienstleister Ressourcen für die Datenverarbeitung flexibel zum Mieten an. Unternehmen brauchen Hardware und Software nicht mehr selbst vorzuhalten, zu warten und zu pflegen, sondern können die gewünschte Leistung flexibel zukaufen und wieder abbestellen, wenn die Computerleistung nicht mehr gebraucht wird. Dem Cloud Computing wird hohes Potential zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung zugeschrieben.
Weitere Informationen
FZI Forschungszentrum Informatik
Haid-und-Neu-Str. 10-14, 76131 Karlsruhe
Ansprechpartnerin: Johanna Barsch, FZI Corporate Communications and Media
Telefon:+49 721 9654-904
E-Mail: barsch@fzi.de
Internet: http://www.fzi.de
Über das FZI Forschungszentrum Informatik
Das FZI ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und der ehemaligen Universität Karlsruhe (TH), jetzt Karlsruher Institut für Technologie (KIT), in der Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts. Es hat die Aufgabe, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie aus Informatik, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verfügbar zu machen. In Kooperationsprojekten und in Auftragsforschung entwickelt das FZI für seine Geschäftspartner Konzepte für betriebliche Organisationsaufgaben sowie Software- und Systemlösungen und setzt diese in innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse um. Wissenschaftliche Exzellenz und Interdisziplinarität sind in der Organisation verankert: Für den Technologietransfer engagieren sich zur Zeit am FZI 19 Professoren des KIT, darunter eine Professorin und ein Professor, der in Tübingen lehrt. Sie erforschen in verschiedenen Disziplinen Informatik und ihre Anwendungen. Das FZI ist Innovationspartner des KIT, das aus dem Zusammenschluss der Universität Karlsruhe (TH) mit dem Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) entstanden ist.

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