Die Verknüpfung von Beruf und Familie steht auch für Männer an erster Stelle
544 Ingenieurinnen und Ingenieure befragte der Lehrstuhl Arbeitsmanagement und Personal (Institut für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum) zusammen mit dem VDI (Verein Deutscher Ingenieure) per Online-Studie nach ihren Karrierestrategien.
Dabei zeigte sich, dass für die meisten nicht die klassische Karriere mit möglichst schnellem Aufstieg oder viel Personalverantwortung zu einem gelungenen Berufsweg zählt. Eine erfolgreiche Karriere sei vielmehr diejenige, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleiste. Ganz besonders stand die „Work-Life-Balance“ für die jüngeren Befragten im Zentrum. „Da 88% der Teilnehmer männlich sind, kann dieses Thema auch nicht mehr als frauenspezifische Karrierebetrachtung gesehen werden“, so Dipl.-Ing. Antje Lienert, die die Befragung im Rahmen ihrer Masterarbeit am IAW initiierte.
Weiterbildung auf Schlüsselqualifikationen ausgerichtet
In punkto Weiterbildung steht die Verbesserung des Kommunikationsverhaltens für die Befragten an erster Stelle. Dahinter rangieren der Ausbau technischer Fachkenntnisse, Projektmanagement und die Entwicklung von Führungskompetenz. „Die Bedeutung von soft skills neben der technischen Expertise für den beruflichen Erfolg in Ingenieurberufen wird damit durch die Weiterbildungsschwerpunkte der Befragten unterlegt“, so Prof. Dr. Uta Wilkens, an deren Lehrstuhl die Untersuchung betreut wurde.
Personalmanagement muss Work-Life-Balance in den Fokus setzen
Die Untersuchung verdeutlicht, welchen Stellenwert die Work-Life-Balance für die Befragten hat. Im derzeitigen Wettbewerb der Unternehmen um gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure können sich die ums Personal konkurrierenden Betriebe dann einen Vorteil verschaffen, wenn sie familienfreundliche Arbeitsbedingungen und moderne Ansätze der Arbeitszeitgestaltung bieten. „Dies kann gerade auch für kleinere und mittlere Unternehmen, die sich häufig als unterlegen auf dem Personalmarkt charakterisieren, eine Strategie sein, um sich gute Fach- und Führungskräfte zu sichern“, so Prof. Wilkens zu den personalwirtschaftlichen Implikationen der Untersuchung.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Uta Wilkens,
Lehrstuhl Arbeitsmanagement und Personal am Institut für Arbeitswissenschaft, Tel.: 0234/32-27876,
E-Mail: uta.wilkens@rub.de
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