VDE-Studie: Gravierende Defizite in der ambulanten Versorgung

Durch den flächendeckenden Einsatz von Telemonitoring lassen sich die Lebensqualität und erwartung chronisch kranker Patienten steigern und die Gesamtkosten für die Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Herz- und Lungenkrankheiten im Vergleich zur Standardbehandlung um bis zu 50 Prozent senken. Entscheidend sind dabei die bis zu 70 Prozent geringeren Kosten für stationäre Behandlungen.

Um diese Potenziale zu nutzen, ist allerdings eine Systemänderung des heutigen Versorgungssystems hin zu einer effizienteren, an Qualität und klinischen Endpunkten orientierten Behandlung erforderlich. Eine zukünftige ambulante Regelversorgung für chronisch Kranke sollte auf standardisierten Verfahren aufgebaut sein, ein unabhängiges Qualitätsmanagement beinhalten und die Möglichkeit einer leistungsabhängigen Vergütung vorsehen.

Zu diesem Schluss kommt die neue VDE-Studie „Pro TeleMonitoring“, die der Technologieverband VDE im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Technologie und Dienstleistungen im Demografischen Wandel“ verfasst hat.

Die heutige ambulante Versorgung chronisch Kranker weist einige gravierende Defizite auf, die nur durch eine Systemänderung hin zu einer effizienteren, an Qualität und klinischen Endpunkten orientierten Behandlung beseitigt werden können. Um eine hohe Behandlungsqualität und damit den Erfolg von Telemonitoring sicherzustellen, gilt es laut VDE, ein konsequentes Qualitätsmanagement zu etablieren, das von den in die direkte medizinische Versorgung eingebundenen Institutionen unabhängig ist.
Von zentraler Bedeutung ist auch, die Versorgung chronisch Kranker an den Bedürfnissen der Patienten auszurichten und Sektorengrenzen zu überwinden. Darüber hinaus sind im bisherigen System der Regelversorgung des ambulanten Sektors Anreize zu einer leitliniengerechten, interdisziplinären und qualitativ hochwertigen medizinischen Betreuung noch kaum möglich. Eine künftige ambulante Regelversorgung für chronisch Kranke sollte angesichts dieser Diagnosen auf standardisierten Verfahren aufgebaut sein, deren Details einschließlich der Vergütung zweckbestimmt sind, ein unabhängiges Qualitätsmanagement beinhalten sowie die Möglichkeit einer leistungsabhängigen Vergütung vorsehen.

Die Notwendigkeit für einen flächendeckenden Einsatz von Telemonitoring liegt auf der Hand. Weit über 50 Prozent der deutschen Gesundheitsausgaben werden für die Behandlung chronischer Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Asthma sowie für die Wundheilbehandlung aufgewendet. Laut Deutscher Diabetes Stiftung beliefen sich 2010 allein die Kosten für Diabetes samt Komplikationen und Folgeerkrankungen auf circa 60 Milliarden Euro. Telemonitoring führt zu einer höheren Behandlungsqualität, zu einer besseren Therapietreue sowie zu einer Reduzierung von Risikofaktoren für Hospitalisierungen und schwere Folgeerkrankungen. Beim Telemonitoring werden Patienten mit Geräten zur Messung von Vitaldaten wie Gewicht, Blutdruck und Herzfrequenz ausgestattet, die diese Daten direkt zu einem medizinischen Betreuer übertragen, der diese auswertet und gegebenenfalls die notwendigen Therapieschritte einleitet.

Nähere Informationen zum VDE unter www.vde.com.

Für die Redaktion: Die VDE-Studie „Pro TeleMonitoring“ ist auf der VDE-Website (www.vde.com) für 250 Euro erhältlich. Für VDE-Mitglieder und Journalisten ist sie kostenlos.

Melanie Unseld

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