Ursachenforschung zum Typ-1-Diabetes bei Jugendlichen

Die Beantwortung dieser Frage soll dabei helfen, in möglichst naher Zukunft Techniken zur Verhinderung von Typ-1-Diabetes zu entwickeln. Durchgeführt wird die TEENDIAB-Studie von Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler, der Leiterin der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München.

242 Kinder beteiligen sich bisher an der Studie; ihre Teilnahme an den regelmäßigen Check-ups bildet die Grundlage der Forschung auf diesem Gebiet. Durch ihr Mitwirken helfen die Kinder und ihre Familien dabei, die Frage nach dem „Warum“ einer Diabeteserkrankung zu beantworten. Was spielt eine Rolle – Ernährung, Sport, Pubertät? Derzeit kann diese Frage noch nicht beantwortet werden.

Die TEENDIAB-Studie nimmt Kinder auf, in deren engem familiärem Umfeld (Mutter, Vater oder Geschwisterkind) Typ-1-Diabetes aufgetreten ist, die selbst aber nicht erkrankt sind. Aufgrund der familiären Belastung haben diese Kinder dennoch ein höheres Erkrankungsrisiko. Dazu kommt, dass die Zahl der Neuerkrankungen unabhängig von der familiären Konstellation stark ansteigend ist – ohne Anzeichen, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren ändern würde. Derzeit sind in Deutschland circa 25.000 Kinder und Jugendliche an Typ-1-Diabetes erkrankt; damit handelt es sich um die häufigste Stoffwechselerkrankung in diesem Alter.

Die Teilnahme an der TEENDIAB-Studie bringt Vorteile für die Jugendlichen und ihre Familien: Ein zentraler Punkt der TEENDIAB-Studie ist die Messung der diabetesspezifischen Antikörper, der Inselautoantikörper. Deren positiver Nachweis weist auf eine Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen hin, bedeutet aber nicht die definitive Entstehung der Krankheit. Wird im Rahmen dieser Untersuchung ein erhöhtes Risiko festgestellt, kann ein unerwarteter Krankheitsausbruch mit schweren Stoffwechselentgleisungen vorgebeugt werden. Ein frühzeitiger Beginn der Therapie wird ermöglicht. Ist der Nachweis der Inselautoantikörper negativ, können die Familien beruhigt sein: Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit einer Diabeteserkrankung dann nicht erhöht. Ein weiterer Vorteil für die Studienteilnehmer besteht darin, dass regelmäßig überprüft wird, ob weitere Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel der Schilddrüse auftreten.

Damit die Aussagekraft der Studie so groß wie möglich wird, sucht TEENDIAB weiterhin Familien, die teilnehmen möchten und dadurch helfen, die Ursachen von Typ-1-Diabetes zu untersuchen.

Die TEENDIAB-Studie nimmt Kinder auf

o ab dem Alter von acht Jahren bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres
o in deren Familie mindestens ein Elternteil oder Geschwisterkind Typ-1-Diabetiker ist

Interessierte Familien können sich melden bei der

Forschergruppe Diabetes der Technische Universität München
Leitung Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
Lehrstuhl Diabetes und Gestationsdiabetes
Kölner Platz 1, 80804 München
Kostenlose Tel. 0800-8284868
E-Mail: TEENDIAB@lrz.tu-muenchen.de
oder beim
Kinderkrankenhaus auf der Bult
Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche
Leitung: Prof. Dr. Olga Kordonouri
Studienkoordinatorin: Sarah Bläsig
Janusz-Korczak-Allee 12, 30173 Hannover
Telefon: 0511 8115-3340 oder -3342
E-Mail: TEENDIAB@hka.de
Weitere Informationen: http://www.teendiab.de
Pressekontakt:
Christine Huber
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschergruppe Diabetes
der Technischen Universität München
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler
Kölner Platz 1, 80804 München
Tel. 089/ 3187 2547
E-Mail: christine.huber@lrz.uni-muenchen.de

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Christine Huber idw

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