TV-Werbung wirkt besser bei Unaufmerksamkeit

TV-Werbung ist effektiver, wenn die Zuseher unaufmerksam sind. Kreative Spots werden weniger konzentriert konsumiert, erzielen aber trotzdem eine bessere Wirkung.

Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Bath, die mittels Eye-Tracking die Aufmerksamkeitsspannen bei verschiedenen TV-Spots mit unterschiedlich emotionalen Inhalten gemessen haben. Die Studie wurde im Journal of Advertising Research veröffentlicht, berichtet Science Daily.

Mehr Aufmerksamkeit für Fakten

Die Werbespots wurden von den Forschern in Folgen der Sitcom Frasier eingebunden. Die Teilnehmer wussten nicht, dass die Werbung Gegenstand der Untersuchung war. Die Ergebnisse zeigten schließlich, dass die Zuschauer sympathischer, kreativer Werbung mit weniger Aufmerksamkeit folgten als faktenbasierten, informationsbezogenen Spots – auch wenn sie letztere gar nicht mochten.

„Es gibt eine Menge Untersuchungen, die zeigen, dass kreative Fernsehwerbung effektiver ist als jene, die nur Information vermittelt“, so Forschungsleiter Robert Heath. Es sei immer angenommen worden, dass dies daran liegt, dass kreative Spots mit mehr Aufmerksamkeit konsumiert werden. Die aktuelle Studie hat nun jedoch genau das Gegenteil erwiesen. „In einer entspannten Situation – wie dem Fernschauen – wird Aufmerksamkeit tendenziell eher wie ein Verteidigungsmechanismus eingesetzt. Wenn uns ein Spot mit neuer Information bombardiert, reagieren wir natürlicherweise mit Aufmerksamkeit, um dagegen reden zu können“, erläutert Heath.

Entspannung verringert Widerstand

Gleichzeitig tendiere der Zuseher bei Werbungen, die gut ankommen und lustig sind, dazu, diesen mehr Vertrauen entgegen zu bringen. Dadurch sinkt auch das Gefühl, man müsse ganz genau aufpassen. Der Schluss aus dem ganzen sein nun, dass sich der Konsument nicht so sehr gegen eine Werbung, auf die man sich weniger stark konzentriert, auflehnt bzw. dagegen argumentieren will. Der Effekt sei, dass der Nutzer jenen Spots, denen weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde, offener gegenübertritt.

Media Contact

Claudia Zettel pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.bath.ac.uk

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer