Studien zur Veränderungen von Verhalten und geistigen Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen

Aktuell starten gleich mehrere u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Projekte, die sich insbesondere mit Entwicklungsprozessen in der Kindheit und Jugend beschäftigen.

Wie entwickeln sich geistige Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen und was ist dabei förderlich? Wie trägt die Gedächtnisfähigkeit zur Selbstständigkeit von Kindern bei? Zur Beantwortung dieser Fragen haben gerade zwei neue Forschungsprojekte an der Professur für Entwicklungspsychologie begonnen.

Babett Voigt, wissenschaftliche Mitarbeiterin, untersucht beispielsweise die Fähigkeit, sich geplante Handlungen zu merken und zum richtigen Zeitpunkt auszuführen bei Kindern zwischen 5 und 13 Jahren. Das sogenannte prospektive Gedächtnis brauchen Kinder in ihrem Alltag häufig, sei es um das Haustier jeden Morgen zu füttern, nach dem Spielen die restlichen Hausaufgaben zu machen oder den Turnbeutel montags mit in die Schule zu nehmen. „Wir vermuten, dass diese Fähigkeit in diesem Altersbereich stetig zunimmt, untersucht haben das bisher nur wenige. Besonders spannend ist für uns die Frage, welche zusätzlichen Fähigkeiten für diese Art von Gedächtnis entscheidend sind. Nahe liegend ist natürlich die Fähigkeiten sich Dinge allgemein gut merken zu können, aber auch die Fähigkeit ein Verhalten unterbrechen zu können, um sich dann flexibel mit etwas Anderem zu beschäftigen, scheint eine wichtige Rolle zu spielen.“

Außerdem beschäftigt Katharina Zinke die Frage, ob Sport sich auch positiv auf unsere Denkprozesse auswirken kann. Ist Sport gut für unsere grauen Zellen? Dabei interessieren vor allem Auswirkungen auf geistige Fähigkeiten, die in der Schule wichtig sind, z.B. die Fähigkeit zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln zu können oder mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf zu behalten. „Wir wissen, dass man solche geistigen Fähigkeiten durch gezieltes Üben fördern kann. Nun wollen wir herausfinden, ob solch eine Förderung auch durch sportliche Betätigung, z.B. Fahrradfahren, oder eine Kombination aus Sport und Üben möglich ist.“ In einer ersten Studie sollen deshalb verschiedene Trainingsprogramme und ihre Auswirkungen auf geistige Fähigkeiten bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren verglichen werden. Die Teilnehmer können dabei auch gleich ausprobieren, wie fit sie sind.

Für beide Projekte werden aktuell weitere Studienteilnehmer gesucht. Melden können sich Interessenten oder deren Eltern jederzeit unverbindlich bei Babett Voigt, Tel. 0351 463-39005 oder bei Katharina Zinke, Tel. 0351 463-39193 bzw. unter teilnehmen@psychologie.tu-dresden.de.

Informationen für Journalisten:
Prof. Matthias Kliegel, Tel. +49 351 463-34162
E-Mail: kliegel@psychologie.tu-dresden.de

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