Studien zur Abschätzung weltweiter Biomassepotenziale differieren deutlich

Die Abschätzung des weltweiten Potenzials an Biomasse zur energetischen Nutzung beschäftigte bislang zahlreiche internationale Forschungsvorhaben. Die nun veröffentlichte Vergleichsanalyse zeigt: Die Höhe des ausgewiesenen Potenzials differiert deutlich und liegt, je nach Studie, zwischen 0 und 1550 EJ/a (Exajoule/Jahr). Letzteres sind etwa 431 Billiarden Kilowattstunden und entspricht in etwa dem Dreifachen des gegenwärtigen weltweiten Primärenergieverbrauchs.

Der Artikel zeigt, dass sich die angewandten Methoden der einzelnen Forschungsvorhaben teilweise stark voneinander unterscheiden. Einigkeit besteht jedoch bei den Parametern, die für verschiedene Szenarien relevant sind. Als Zeithorizont wird zumeist 2050 gewählt. Maßgebliches Kriterium für die Höhe des Biomassepotenzials ist die Abschätzung der Fläche, die für den Energiepflanzenanbau zur Verfügung steht. Hier liegen die Annahmen zwischen 0 und 7000 Millionen Hektar. Energiepflanzenpotenziale fallen mit einer mittleren Spannweite von 200 bis 600 EJ/a und Extremwerten von über 1200 EJ/a wesentlich höher aus als Reststoffpotenziale, die sich schätzungsweise in einem Bereich von 62 bis 325 EJ/a bewegen.

Die Schwerpunkte der Analyse liegen auf den Potenzialen einzelner Biomassefraktionen, der Verfügbarkeit von Anbauflächen für Energiepflanzen und der geographischen Verteilung des globalen Potenzials. Die Autoren stellen fest, dass sich die Mehrheit der untersuchten Studien vorrangig auf die Ermittlung von Energiepflanzenpotenzialen konzentriert, während Reststoff-potenziale eine eher untergeordnete Bedeutung in den Studien spielen. Darüber hinaus wird nur in wenigen Studien die räumliche Verteilung des Gesamtpotenzials – aufgeteilt nach Weltregionen – betrachtet. Weltweit ist davon auszugehen, dass die größten Potenziale in Asien, Afrika und Südamerika vorliegen. Europa, Nordamerika und die Pazifikstaaten hingegen tragen nur einen vergleichsweise kleinen Teil zu den globalen Biomassepotenzialen bei.

Der Artikel ist auf Englisch für registrierte Nutzer unter der folgenden Adresse einsehbar: http://www.springerlink.com/content/n17465lg63427064/

Kontakt: Deutsches BiomasseForschungsZentrum, Antje Sauerland, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0341/2434-119, E-Mail: antje.sauerland@dbfz.de

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Tilo Arnhold, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0341-235-1269, E-Mail: tilo.arnhold@ufz.de

Media Contact

Antje Sauerland idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer