Studie zum Markt für Carsharing in China: großes Potenzial für Fahrzeughersteller und Service Provider

Carsharing ist ein weltweiter Trend. Entwickelt in den Industrieländern, trifft das Geschäftsmodell auch in Schwellenländern zunehmend auf Interesse und Nachfrage, besonders in Asien.

Mittlerweile sind weltweit annähernd zwei Millionen Nutzer registriert, der Markt beläuft sich auf ein Volumen von rund einer Milliarde US-Dollar. Und das Wachstum geht weiter: Seit 2006 hat sich die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge im Bestand fast verdreifacht, für die kommenden Jahre werden jährliche Steigerungsraten von mehr als 70 Prozent erwartet.

Verstärkt wird diese Entwicklung durch weltweite Trends wie die zunehmende Vernetzung der Fahrzeuge mit der Infrastruktur, anderen Fahrzeugen etc. (Stichwort Car-to-X), die Veränderung des individuellen Mobilitätsverhaltens sowie staatliche und regionale Förderprogramme.

Viele Carsharing-Anbieter und Automobilhersteller haben die Chancen erkannt und sind bereits international in diesem Bereich aktiv, sowohl in Bezug auf Privatnutzer als auch im Flottenbetrieb.

In China wächst der Carsharing-Markt überdurchschnittlich: In ihrer neuen Studie „Sharing the future – Perspectives on the Chinese car sharing market“ prognostizieren die Experten von Roland Berger Strategy Consultants für die kommenden fünf Jahre ein jährliches Wachstum um etwa 80 Prozent.

„Die chinesischen Verbraucher sehen das Thema sehr positiv, die technologischen Voraussetzungen wie mobiles Internet sind verbreitet gegeben und die Regierung unterstützt bereits die ersten einheimischen Carsharing-Dienstleister bei ihrem Markteintritt“, begründet Jürgen Reers, Partner im Automotive Competence Center von Roland Berger Strategy Consultants, den Optimismus. „Wir sehen daher eine breite Palette von Chancen und Möglichkeiten für Anbieter von Carsharing- und Flotten-Dienstleistungen.“

Politische Unterstützung hilft beim Markteintritt

Andreas Maennel, Principal bei Roland Berger in Shanghai, erwartet, dass staatliche Subventionen und Fördermaßnahmen den Markteintritt in China vereinfachen werden. „Die politische Unterstützung ist vorhanden und wird das Geschäftsumfeld deutlich verbessern. Zum Beispiel planen die Behörden zusätzliche kostenlose Parkplätze für Carsharing-Fahrzeuge und fördern die Entwicklung von Elektroautos.“

Mit der Zahl der Anbieter auf dem chinesischen Carsharing-Markt wächst auch deren Produktpalette sowohl bei den angebotenen Fahrzeugen als auch bei den Abrechnungsmodellen, um unterschiedliche Nutzertypen bedienen zu können. Dabei müssen Anbieter sich gut überlegen, ob und wie sich ihr Geschäftsmodell auf den chinesischen Markt übertragen lässt.

„Ein Carsharing-Modell, das in Europa funktioniert, ist sicher nicht direkt auf China übertragbar“, sagt Roland Berger-Experte Maennel. Unterschiede bestehen etwa bei der Infrastruktur, bei Bezahlsystemen oder bei der Transparenz in Bezug auf die Bonität der Kunden.

Da der chinesische Markt noch klein ist, muss auch das Flottenmodell beim Carsharing zunächst anders sein als in den gereiften Märkten in Europa oder Nordamerika: „Für den Markteinstieg in China eignen sich besonders stationsbasierte Flottenmodelle mit geschlossenen Nutzergruppen“, sagt Maennel: „Dafür brauchen Anbieter erheblich weniger Fahrzeuge und Anfangsinvestitionen, senken so ihr Risiko und können sich mit spezialisierten Serviceangeboten auf ausgewählte Nutzergruppen konzentrieren. Zudem lässt sich auf dieser Basis gut aufbauen, wenn die Nachfrage steigt. Das Flottenmodell mit frei im Stadtgebiet verfügbaren Fahrzeugen, wie es heute in Europa üblich ist, hat sich bislang nicht erfolgreich etablieren können.“

Carsharing als Chance für Autohersteller

Neben den Anbietern selbst bietet der chinesische Carsharing-Markt auch den Autoherstellern zusätzliche Möglichkeiten: „Besonders die heimischen Hersteller – aber nicht nur die – können mit speziell für den Carsharing-Einsatz angepassten Fahrzeugmodellen neue Nischen für sich erschließen und ihre Marktwahrnehmung steigern,“ sagt Christian Freese, Principal im Transportation Competence Center von Roland Berger.

„Das können zum Beispiel kleine, für den Stadtverkehr optimierte und verbrauchsarme Fahrzeuge sein, die sich durch ein modernes Design auszeichnen und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Auch modulare Konzepte, die kostengünstig produziert und repariert werden können, sind für Carsharing-Betreiber aus wirtschaftlicher Sicht interessant.“ Für die Akzeptanz durch die Carsharing-Kunden seien Komfort-Details wichtig, etwa eine automatische Wiedererkennung des Nutzers und seiner Präferenzen bei Sitzeinstellung, Heizung etc.

„Der Kampf um den chinesischen Carsharing-Markt hat gerade erst begonnen“, sagt Automotive-Experte Reers. „Bisher hat sich noch kein dominanter Anbieter herauskristallisiert. Daher sind die Chancen für einen erfolgreichen Markteinstieg jetzt besonders gut. Durch einen frühen Markteintritt können Wettbewerbsvorteile nachhaltig abgesichert werden.“

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