SMOOTH – Sicher leben nach Sepsis

Jährlich erkranken in Deutschland ca. 150.000 Menschen an einer Sepsis, einer Infektion des gesamten Organismus. Diese oft lebensbedrohliche Erkrankung erfordert intensivmedizinische Behandlung und hinterlässt z.T. schwere gesundheitliche Folgen.

„Nach einer Sepsis müssen die Menschen wieder sicher ins Leben finden, haben sie doch eine dramatische Krankheit überlebt“, sagt Dr. Konrad Schmidt vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Jena.

Wie die Patienten dabei praktisch durch ihren Hausarzt unterstützt werden können, untersucht jetzt die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Interventionsstudie SMOOTH. Nach Entlassung aus dem Krankenhaus sollen die Sepsispatienten strukturiert zurück in ihren Alltag begleitet werden.

SMOOTH (Sepsis survivors Monitoring and cOordination in OutpatienT Healthcare) startete heute in Jena und an weiteren Standorten mit dem Einschluss des ersten Patienten. Regelmäßige Anrufe, basierend auf einem eigens dafür entwickelten Fragebogen, gewährleisten eine sorgfältige Beobachtung des Krankheitsverlaufs und eine Stärkung des Patienten. Die Hausärzte sind kontinuierlich über alle Entwicklungen ihres Patienten informiert und erhalten darüber hinaus Hinweise für die weitere Behandlung.

Nach sechs Monaten erwarten die Wissenschaftler um Prof. Jochen Gensichen, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin in Jena, eine Verbesserung der Lebensqualität und weiterer klinischer Zielgrößen.

Die SMOOTH Studie ist Teil des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen (IFB/CSCC: Center for Sepsis Control and Care) am Universitätsklinikum Jena.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jochen Gensichen
Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin,
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03461 – 9 39 58 00
E-Mail: jochen.gensichen[at]med.uni-jena.de
Hintergrund:
CSCC http://www.cscc.uniklinikum-jena.de
Die Ärzte und Forscher des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen am Universitätsklinikum Jena arbeiten an der Verringerung von Sepsiserkrankungen, ihrer Sterblichkeit und ihrer Folgeschäden. Sie erforschen die Krankheitsmechanismen, um neue Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln. In großen klinischen Studien führen sie Qualitätsstandards für die Prävention, Akut-Behandlung und Nachsorge der Sepsis ein und evaluieren diese. Das von Intensivmedizinern, Internisten, Chirurgen und Neurologen getragene Zentrum in Jena ist eines von bundesweit acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 23 Millionen Euro gefördert.

Media Contact

Dr. Uta von der Gönna idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer