Schweizer Wirtschaft: Manager erwarten weiteren Aufwärtstrend

Mit der Schweizer Wirtschaft geht es weiter bergauf. Diese positive Einschätzung direkt aus den Unternehmen offenbart eine aktuelle Studie der Managementberater Horváth & Partners in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Marketing der Universität Zürich.

Darin wurden Führungskräfte aus den unterschiedlichsten Branchen zu ihren Erwartungen zum Wirtschaftsklima in den nächsten 12 Monaten befragt. Besonders optimistisch sind die Manager aus der Industriegüterbranche, aus den Bereichen Chemie/Öl sowie aus Dienstleistungsunternehmen. Dagegen ist die Stimmung in den Branchen Energie/Versorgung, Medien/Telecom sowie Pharma eher verhalten.

Die Management Consultants haben für die Konjunkturstudie 190 Schweizer Führungskräfte aus Grossunternehmen und Mittelstand interviewt. Die grosse Mehrheit der Befragten (83 Prozent) erwartet eine Verbesserung des Schweizer Wirtschaftsklimas in den nächsten 12 Monaten, knapp die Hälfte davon glauben sogar an eine deutliche Verbesserung. Etwas schwächer, aber immer noch sehr positiv sind die Einschätzungen zum Klima der Weltwirtschaft. Immerhin 73 Prozent erwarten hier eine Verbesserung in den nächsten 12 Monaten.

Themenfokus weiterhin auf Strategieanpassung und Kostensenkung

Nebst den Aussichten zum Wirtschaftsklima wurden wie in den beiden Vorgängerstudien 2009 und 2010 auch wieder die wichtigsten Themen für die nächsten 12 Monate aus Sicht der Befragten identifiziert. Genau wie 2010 gehören die Anpassung der Strategie an die aktuelle Marktsituation sowie Massnahmen zur Kostensenkung zu den wichtigsten Themen. „Trotz der positiven Erwartungen für die zukünftige Entwicklung des Wirtschaftsklimas sind viele Manager noch immer geprägt vom zweigleisigen Vorgehen zwischen Strategie und Kostensenkung. Pure Wachstumsthemen wie Umsatzsteigerungen und die Erschliessung neuer Märkte befinden sich noch im Hintergrund“, stellt Andrew Mountfield, Geschäftsleiter von Horváth & Partners Schweiz, fest.

Neu auf dem dritten Platz ist erstmals die Verbesserung der Prozesseffizienz. „Zum einen erkennen wir darin eine klare Haltung dafür, dass die Unternehmen Kostensenkungen nachhaltig verankern wollen, zum anderen zeigt sich darin auch die Vorbereitung der Unternehmen auf die weitere Entwicklung – denn effiziente Prozesse sind sowohl in Wachstumsphasen als auch für das Überleben einer weiteren Durststrecke von Bedeutung“, so Mountfield.

Viel Licht, wenig Schatten im Branchenvergleich

Wie in den beiden Vorgängerstudien sind auch in der aktuellen Befragung interessante Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen erkennbar. Überdurchschnittlich optimistisch sind die befragten Manager aus den Branchen Chemie/Öl, Industriegüter, Dienstleistung, Transport, Banken/Versicherungen sowie Konsumgüter. Bei den drei Erstgenannten gehen jeweils mindestens neun von zehn Befragten von einer Verbesserung des Wirtschaftsklimas in ihrer Branche aus. Diese Tatsache spiegelt sich auch in den Prioritäten bei den Managementthemen wieder: Neben den Themen Strategieanpassung und Kostensenkung stehen vor allem wachstumsbezogene Themen wie das Betreiben von Innovationen oder die Erschliessung neuer Märkte im Vordergrund.

Bei den Branchen Dienstleistungen, Transport sowie Banken/Versicherungen lassen sich starke Volatilitäten erkennen. Nach einer eher positiven Einschätzung im Jahr 2009 und einer eher ernüchternden Korrektur 2010 fallen die Einschätzungen in diesem Jahr wieder deutlich positiver aus. Die Themenprioritäten bei den Dienstleistern und den Banken/Versicherungen (die gewissermassen auch Dienstleister sind) liegen bei Strategieanpassung und Kundenbindung. In der Transportindustrie, die in hohem Masse von der Entwicklung der anderen Branchen abhängig ist, stehen die Kostensenkung und die Steigerung der Prozesseffizienz im Vordergrund.

Im Gegensatz dazu bewerten die Teilnehmer aus Medien/Telekommunikation, Pharma und Energie/Versorgung die zukünftige Entwicklung des Wirtschaftsklimas ihrer Branche unterdurchschnittlich optimistisch. In allen drei Branchen ist der Optimismus im Vergleich zur letzten Befragung gesunken, und zwar zwischen sieben und 12 Prozent. Die Themenprioritäten liegen in diesen Branchen auf der Anpassung der Strategie (in der Pharmaindustrie auf Innovation) sowie für alle bei der Kostensenkung.

Im Zeitvergleich zeigen sich weitere interessante Ergebnisse. „Während einige Branchen seit der ersten Befragung Ende 2009 klar positive Tendenzen aufzeigen, zeigen sich bei einem Grossteil der Branchen noch Unsicherheiten – was angesichts der Turbulenzen in den letzten Jahren durchaus verständlich ist. Umso erfreulicher finden wir, dass zumindest in allen Branchen mehr als die Hälfte der Befragten dieses Jahr mit einer Verbesserung des Wirtschaftsklimas rechnet“, sagt Andrew Mountfield.

Aussichten 2011/2012 der Schweizer Wirtschaft

Für die Studie „Aussichten 2011/2012 der Schweizer Wirtschaft“ hat Horváth & Partners in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Marketing von Prof. Hans Peter Wehrli der Universität Zürich die Aussichten auf das Wirtschaftsklima für die kommenden 12 Monate untersucht. Befragt wurden 190 Führungskräfte aus allen Branchen im April 2011. Die Daten wurden nach Dezember 2009 und Juni 2010 nun zum dritten Mal erhoben. Die Ergebnisse können bei Horváth & Partners angefordert werden.

Media Contact

Oliver Weber pressetext.schweiz

Weitere Informationen:

http://www.horvath-partners.com

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