Schrittmacher- und Defi-Patienten: Keine Gefahr am Airport

Herkömmliche tragbare Metalldetektoren, wie sie bei Sicherheitskontrollen verwendet werden, stellen keine Gefahr für Herzpatienten mit implantierten Schrittmachern, Defibrillatoren oder kombinierten Schrittmacher-Defi-Geräten dar.

Das ist das Ergebnis einer deutsch-griechischen Studie, die heute auf der 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) präsentiert wurde. Vom 27. bis 30. April diskutieren in Mannheim mehr als 7000 Teilnehmer aus rund 25 Ländern aktuelle Entwicklungen aus allen Bereichen der Kardiologie.

Das Thema beschäftigt immer mehr Menschen: Jährlich werden in Deutschland etwa 60.000 neue Herzschrittmacher implantiert, insgesamt gibt es hierzulande etwa 500.000 Menschen, die einen Herzschrittmacher tragen und weitere 100.000 Patienten, die mit einem implantierten Kardioverter-Defibrillator (ICD) ausgestattet sind.

Elektromagnetische Felder können grundsätzlich störend auf Schrittmacher- oder ICD-Systeme wirken. Um die Frage zu klären, wie sich Sicherheitskontrollen auf betroffene Patienten auswirken, überprüften die Forscher des Deutschen Herzzentrums München und des Dunant Krankenhauses Athen bei insgesamt 170 Patienten (97 mit Herzschrittmacher, 43 mit implantierten Defibrillator und 30 mit CRT-ICD, also kombinierten Geräten) ob zwei tragbare Metalldetektoren, wie sie auf Flughäfen eingesetzt werden, einen Einfluss auf die Funktion, den Batteriestatus oder die gespeicherten Daten der herzunterstützenden Geräte haben. Die Magnetfelder betrugen 3,82 und 6,3 Tesla, die Forscher stellten keine Beeinträchtigung der Geräte fest. Nicht überprüft wurden in der Studie fest installierte Metalldetektoren oder Scanner.

Quelle: Jilek et al, Safety of implantable pacemakers and cardioverter defibrillators in the magnetic field of hand metal detectors, Abstract P 1577, Clin Res Cardiol 100, 2011

Kontakt:
Pressestelle der DGK
Achenbachstraße 43
40237 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 600692 – 51
Fax: 0211 / 600692 – 10
Prof. Dr. Eckart Fleck (Pressesprecher, Berlin)
E-Mail: fleck@dhzb.de
Christiane Limberg (Pressereferentin, Düsseldorf)
E-Mail: limberg@dgk.org
Vom 27.-30. April 2011 in Mannheim:
Kongress-Pressebüro: 0621 / 4106 – 5002
B & K Medien- und Kommunikationsberatung: 0621 / 4106 – 5005;
mobil 0043-676-6356775
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa.

Media Contact

Christiane Limberg idw

Weitere Informationen:

http://www.dgk.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer