"Migration und Studium" – Zwischenbilanz präsentiert

Seit August 2010 läuft an der Universität Vechta das Modellprojekt „Migration und Studium“ im Rahmen des vom Deutschen Akademischen Austauschdienstes geförderten Programms PROFIN – Programm zur Förderung der Integration ausländischer Studierender.

Auf zwei Jahre angelegt ist das Projekt, das das International Office und der Arbeitsbereich Sozial- und Erziehungswissenschaften des Institutes für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften (ISBS) gemeinsam bearbeiten. Vorgestellt wurden nun die ersten Ergebnisse aus Interviews und einer Fragebogenaktion unter Studierenden der Universität.

„Ziele des Projekts sind, die Fähigkeiten und Kompetenzen von Studierenden mit Migrationshintergrund herauszufinden und auszubauen“, erläutert Judith Peltz, Projektleiterin im International Office. „Langfristig soll dadurch der Studienerfolg und die Berufsbefähigung dieser Studierenden gesichert werden.“

Prof. Dr. Yvette Völschow, Projektleiterin des ISBS, erklärt das Design der Studie: „Zunächst wurden in sogenannten Experteninterviews Bereiche identifiziert, die für die Studierenden und ihre Integration relevant sind. Hieraus wurde ein Fragebogen konzipiert, der sich an Studierende mit und ohne Migrationshintergrund richtete. Insgesamt konnten wir rund die Hälfte aller Studierenden zu ihren Einschätzungen befragen.“

Die Befragung ergab, dass 13,2 % der Studierenden an der Universität Vechta einen Migrationshintergrund haben. Die Definition des Projektes fasst diesen Begriff allerdings relativ weit: So haben beispielsweise auch Studierende, deren Eltern oder Großeltern aus dem Ausland eingewandert sind, einen Migrationshintergrund. Die am häufigsten dabei vertretenen Länder sind Polen, Kasachstan, Russland und die Türkei.

Die Studierenden beurteilen ihre Situation an der Universität Vechta insgesamt als recht gut. Besonders schätzen sie die persönliche Betreuung und das Verhältnis zu ihren Professorinnen und Professoren. Es sei auch dem Studium förderlich, wenn Fragen und Probleme auf kurzem Wege geklärt werden können, so der Tenor der Befragung. Auch die Beratungsmöglichkeiten und die vielzähligen Tutorien wurden als positiv eingestuft.

Potenziale allerdings gibt es noch im Bereich der praxisbezogenen Lehre und der Vorbereitung auf den Beruf. „Man muss aber auch diese Ergebnisse differenziert betrachten“, so Prof. Dr. Yvette Völschow. „Angehenden Lehrerinnen und Lehrer haben zum Beispiel angegeben, dass sie besser auf ihren Beruf vorbereitet werden wollen. Wie dieses Ergebnis bei einem solch spezifischen Studiengang verbessert werden kann, gilt es zu klären.“

Das Modellprojekt sieht nun vor, aus den ersten Ergebnissen ein Maßnahmenpaket abzuleiten, um die Studiensituation weiter zu verbessern. Noch bis Juli 2012 läuft die Projektzeit.

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