Die meisten arbeitsmarktpolitischen Instrumente wirken
Zumindest für bestimmte Zielgruppen wirken sich die meisten Instrumente in unterschiedlichen Nuancen positiv aus. „Verbesserungspotenzial besteht vor allem bei der Zielgenauigkeit der Teilnehmerauswahl“, schreiben die Arbeitsmarktforscher.
Selbst die oft kritisierten Ein-Euro-Jobs haben der IAB-Studie zufolge leicht positive Beschäftigungseffekte. Andererseits existiere aber auch kein ideales Instrument. So sei beispielsweise bei den betriebsnahen Instrumenten wie dem Eingliederungszuschuss oder den betrieblichen Trainingsmaßnahmen, welche die höchsten Eingliederungseffekte aufweisen, das Risiko von Mitnahme- und Substitutionseffekten groß. Verzichten könnte man laut IAB am ehesten auf Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), die in den vergangenen Jahren aber ohnehin nur noch wenig eingesetzt wurden.
Bei fast allen Instrumenten schwanke die Wirkung stark, wenn zwischen einzelnen Gruppen von Geförderten differenziert wird. Neben dem regionalen Umfeld, der Organisation und der Qualität der Maßnahme sei insbesondere die Teilnehmerstruktur von Bedeutung, betont das IAB. Die Forschungsergebnisse zu den Ein-Euro-Jobs würden beispielsweise zeigen, dass diese zu undifferenziert eingesetzt werden. Der Maßnahmeneinsatz orientiere sich insgesamt noch nicht konsequent genug an den individuellen Bedarfen der Arbeitslosen und dem Zuschnitt des Instruments.
Anzustreben sei, die gesetzlichen Detailregelungen zu verringern und stattdessen den Vermittlern mehr Spielraum bei der Anwendung der Instrumente zu geben. Wenig sinnvoll sei unter anderem die gesetzliche Trennung zwischen den verschiedenen Varianten von Eingliederungszuschüssen. Die Nürnberger Forscher merken dazu jedoch an: „Wird die Regelungsdichte bei Einzelinstrumenten zugunsten größerer dezentraler Flexibilität verringert, wächst die Herausforderung für die Vermittler weiter: Je komplexer und flexibler ein Instrumentenportfolio und je größer der Ermessensspielraum ist, desto höhere Qualifikation braucht es für den sachgerechten Umgang.“
Die IAB-Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2011/kb1111.pdf
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