Lungenkrebs: Frauen stärker betroffen als Männer
Die Zahl der britischen Frauen mit Lungenkrebs wird in den nächsten 30 Jahren deutlich schneller ansteigen als die der Männer.
Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des King's College London in einer Studie für Macmillan Cancer Support. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Erkrankungen bei Frauen von rund 26.000 im Jahr 2010 auf 95.000 im Jahr 2040 ansteigen wird. Die Zahl der Erkrankungen bei Männern soll sich von 39.000 auf 42.000 erhöhen. Macmillan Cancer Support warnt angesichts dieser Entwicklung, dass für Lungenkrebs nur ein Viertel der Forschungsmittel zur Verfügung stehen, die für Brustkrebs ausgegeben werden.
Lungenkrebs in Großbritannien an erster Stelle
An Lungenkrebs sterben in Großbritannien laut BBC mehr Menschen als an jeder anderen Krebsart. Die Erkrankungen spiegeln die Anzahl der Raucher vor zwei bis drei Jahrzehnten wieder. Rund 80 Prozent der Erkrankungen stehen in einem Zusammenhang mit dem Rauchen. In den 1960er-Jahren erreichte die Anzahl der Raucherinnen ihren Höhepunkt. Bei den Rauchern wurde dieser Höchststand bereits 20 Jahre zuvor erreicht.
Bis 2040 werden sich Erkrankungen verdoppeln
Während die Anzahl der Lungenkrebspatientinnen die der Lungenkrebspatienten bei Weitem übersteigen wird, werden laut Macmillan Cancer Support 2040 mit 47 Prozent deutlich weniger betroffene Frauen noch leben als Männer. Bei den Männern wird davon ausgegangen, dass fünf Jahre nach der Diagnose noch 59 Prozent der Patienten leben werden. Schätzungen des King's College London legen nahe, dass es bis 2040 insgesamt zu einer Verdopplung der Lungenkrebserkrankungen von 65.000 im Jahr 2010 auf 137.000 kommen wird.
Lungenkrebs wird zu wenig beachtet
Verantwortlich dafür wird großteils die Alterung der Bevölkerung sein. Ciaran Devane, Direktor von Macmillan Cancer Support, betonte, dass Lungenkrebs bei den Krebserkrankungen häufig übersehen wird. Die aktuellen Zahlen erinnerten jedoch deutlich an die bestehende Gefahr. Bei den meisten Krebserkrankungen in Großbritannien gehe es derzeit vor allem darum, wie man mit überlebenden Krebspatienten umgehen könne, die an Gesundheitsproblemen leiden. „Beim Lungenkrebs sind wir noch weit davon entfernt, uns um diese Fragen kümmern zu können.“
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