Krebs: Neues Verfahren ermöglicht später Vaterschaft

Sperma: Neue Hoffnung für krebskranke Jungen (Foto: flickr.com/Toby)

Eine Probe gefrorener Hoden haben Wissenschaftler der Yokohama City University http://www.yokohama-cu.ac.jp benutzt, um lebenden Nachwuchs bei Experimenten mit Mäusen zu erzielen.

Dieser Durchbruch könnte eine wichtige Bedeutung für Jungen mit Krebs haben, die aufgrund der Chemotherapie unfruchtbar geworden sind. Fruchtbarkeitsexperten wie Allan Pacey von der University of Sheffield http://www.sheffield.ac.uk erklärten laut BBC, dass diese Forschungsergebnisse sehr vielversprechend seien und sie hofften, dass bald auch klinische Studien durchgeführt werden können.

Spermaproben können bei erwachsenen Männern vor dem Beginn der Krebsbehandlung eingefroren werden. Damit könnten die Betroffenen später Vater werden, auch wenn die Medikamente die Hoden schädigen.

Diese Möglichkeit besteht bei Jungen nicht, die die Pubertät noch nicht hinter sich gebracht haben. „Mit der steigenden Anzahl von Krebserkrankungen bei Kindern ist die Fruchtbarkeit für die Patienten und ihre Familien zu einem wichtigen Thema geworden,“ betonen die Autoren der Studie.

Mäuse mit gesundem Nachwuchs

Für die Studie froren die Wissenschaftler eine Hodenprobe von Mäusen fünf Tage nach dem die Tiere auf die Welt gekommen waren ein. Eine Reihe von Methoden zur assistierten Reproduktion wie künstliche Befruchtung und das Injizieren eines teilweise entwickelten Spermiums in eine Eizelle wurden in der Folge zur Anwendung gebracht. So entstand Mäusenachwuchs, der in der Lage war, sich zu vermehren und eine weitere Generation gesunder Tiere zu ermöglichen.

Durchführung beim Menschen schwerer

Der leitende Wissenschaftler Takehiko Ogawa erklärte gegenüber der BBC, dass dieses Experiment das erste Mal bei Tieren angewendet worden sei. „Es wird noch einige Jahre dauern, bevor das auch beim Menschen durchgeführt werden kann. Das ist alles andere als einfach. Wir arbeiten derzeit an Proben von Menschen, die einen sehr großen Unterschied zu den Tierproben aufweisen. Ich muss einen Trick finden, damit es funktionieren kann. Daher ist es sehr schwer vorherzusagen, wie lange die Entwicklung eines Verfahrens dauern wird.“

Neuer Mut für die Betroffenen

Ein Erfolg würde laut dem Wissenschaftler den betroffenen Kindern und ihren Familien Mut machen. Er habe beobachten können, welche Bedeutung es für das Leben von Männern gehabt habe, dass ihr Sperma eingefroren werden kann. Die Forschungsergebnisse wurden in dem Fachmagazin Nature Communications http://www.nature.com/ncomms veröffentlicht.

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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