Mit Innovationen aus der Krise

Festgestellt wurde zuvor ein Aufholbedarf der Industriebetriebe in den neuen Bundesländern bei Innovationen. Deren Umsätze mit neuen Produkten liegt mit 18% unter dem westdeutschen Vergleichswert von 24%.

VME-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck sagte dazu: „Für mehr Innovationen brauchen wir die besten Köpfe und eine engere Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft. Mit den Erkenntnissen aus unserer aktuellen Fachkräftestudie und dem völlig neuartigen Wissenschaftsatlas setzen wir genau hier an.“

So zeigt die vorgelegte Fachkräftestudie z.B., dass die Berlin-Brandenburger Betriebe künftig rein rechnerisch alle Ingenieurabsolventen der regionalen Hochschulen benötigen. Alleine in den kommenden 10 Jahren müssen allein in der M+E-Industrie 18.000 ausscheidende Fachkräfte ersetzt werden.

Vor diesem Hintergrund forderte Amsinck: „Die Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger und die Ausbildungsquoten müssen verbessert werden. Gleichzeitig brauchen wir mehr Hochschulabsolventen in den Ingenieurwissenschaften, also mehr Studienanfänger und weniger Abbrecher. Das Gebot der Stunde sind Investitionen in die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).“

Zur besseren Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft hat das ME-Netzwerk des VME erstmals in der Region einen digitalen Wissenschaftsatlas zusammengestellt. Dabei handelt es sich um eine onlinebasierte, öffentliche Datenbank mit über 200 Datensätzen von Wissenschaftlern und ihren Themen, die einen Bezug zur M+E-Industrie haben.

Dazu sagte Amsinck: „Mit dem Wissenschaftsatlas können Unternehmen unmittelbar abfragen, welche Einrichtung das Know How für die Lösung bestimmter Fragestellungen hat. Damit steigert die Industrie nochmals ihre Lösungskompetenz für die wichtigsten Herausforderungen der Zukunft. Allen voran Umwelt und Energie, Mobilität und Gesundheit.“

Auch das Fraunhofer IPK unterstützt als produktionstechnisches Institut seit seiner Gründung vor über 35 Jahren die regionale Industrie. Das ME-Netzwerk ist ein guter Rahmen, um die Arbeit zur Stärkung der Wirtschaftsregion durch Prozessinnovationen fortzusetzen, die 1996 mit dem Zulieferaktionskreis, dem Maschinenbaunetzwerk und ProNetz des Fraunhofer IPK begann.

Die in der Dokumentation Prozessinnovation im Zeitraum von 2007 bis 2009 herausgearbeiteten Einzelthemen beruhen auf dem Bedarf der Industrie. Sie wurden mit den Fertigungsleitern zahlreicher regionaler Unternehmen im Rahmen von Gesprächen und Seminaren identifiziert. Es sind:

• Benchmarking und Produktivitätsüberwachung
• Logistikoptimierung
• Zulieferkooperation
• Fabrikplanung und Simulation
• Automatisierung
• Leistungssteigerung in der Fertigungstechnik
• Integriertes Qualitätsmanagement
• Organisationsentwicklung
Das Fraunhofer IPK hat in allen diesen Bereichen in einschlägigen Industrieprojekten seine Kompetenzen bewiesen. Davon profitieren im Rahmen des ME-Netzwerkes nun auch die Unternehmen der Region.

Prof. Eckart Uhlmann, Leiter des Fraunhofer IPK: „Wenn wir als Berliner stolz sind, dass bei Siemens in Moabit Kraftwerksturbinen für alle Welt gefertigt werden, so ist das ein Ergebnis von andauernden Prozessinnovationen dieses Werkes. Und für uns eine schöne Bestätigung erfolgreicher Zusammenarbeit.“

Weitere Namen von Unternehmen, die regelmäßig teilgenommen haben oder zu sich eingeladen haben, sind u.a.: Bombardier PCS, Geyer Gruppe, Gerätewerk Treuenbrietzen, ABB Werder, Siemens Sector Energy, Osram, Francotyp Postalia, ZF Lenksysteme, Photon Meissener Technologies, Astro- und Feinwerktechnik, TEMA-Fischer, PVfl ex Mounting Systems.

Über den wichtigen Hebel der Prozessinnovation wird die Arbeit des Fraunhofer IPK weiterhin ein wesentlicher Pfeiler der Entwicklung der Wirtschaftsregion Berlin-Brandenburg sein. Die folgenden Initiativen weisen bereits heute eine Perspektive bis 2015 und darüber hinaus auf:

• Innovationscluster MRO – Maintenance Repair Overhaul in Energie und Verkehr
• Neubau Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik
• Fraunhofer Systemforschung Elektromobilität
• Xinnovations
Über diese produktionstechnischen Schwerpunkte hinaus liefert das Fraunhofer IPK auch Lösungen für Operations- und Rehabilitations-Maßnahmen, für Managementlösungen, für Prozessoptimierung in der Lebensmittelverarbeitung oder für die Prozesseffizienz in Krankenhäusern.

Media Contact

Steffen Pospischil Fraunhofer

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