Hoher Kupferwert im Gehirn erhöht Alzheimerrisiko

Kupfer: Schutz oder am Ende doch eine Gefahr? (Foto: pixelio.de, Fabian Forban)<br>

Zu viel Kupfer in der Nahrung kann zum Entstehen von Alzheimer beitragen, wie die University of Rochester ermittelt hat. Die Forschung ist sich jedoch in diesem Punkt uneinig. Andere Studien haben nahegelegt, dass Kupfer das Gehirn auch schützen könnte.

Die aktuelle in den Proceedings of the National Academy of Sciences http://pnas.org veröffentlichte Studie hat nachgewiesen, dass hohe Kupferwerte im Gehirn dazu führten, dass jenes Protein weniger gut abgebaut werden kann, das für die Entstehung von Alzheimer verantwortlich gemacht wird. Kupfer ist aber auch ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und essenziell für die Gesundheit.

Blut-Hirn-Schranke beeinflusst

Leitungswasser, das durch Kupferleitungen fließt, rotes Fleisch, Krustentiere, Obst und Gemüse liefern über die Nahrung Kupfer. Die mit Mäusen durchgeführte Analyse legt nun nahe, dass Kupfer den Schutzmechanismus des Gehirns, die Blut-Hirn-Schranke, beeinflussen kann. Mäuse, die über ihr Wasser mehr Kupfer aufnahmen, verfügten über stärkere Ablagerungen des Metalls in den Blutgefäßen im Gehirn.

Laut dem Team um Rashid Deane wurde durch den verstärkten Kupfer-Konsum die Funktion der Blut-Hirn-Schranke verändert. Es wurde für das Gehirn schwerer das Protein Beta-Amyloid abzubauen. Eines der Kennzeichen von Alzheimer ist die Bildung von Ablagerungen dieses Proteins im Gehirn. Laut Deane führt die Ansammlung von Kupfer im Körper im Laufe der Zeit zu einer negativen Beeinflussung des Systems, das für den Abbau von Beta-Amyloid verantwortlich ist.

Verringerter Abbau von Proteinen

Kupfer führt den Forschern auch dazu, dass größere Mengen dieses Proteins produziert werden. „Es ist ein Doppelschlag, bestehend aus einer erhöhten Produktion und einem verringerten Abbau“, sagt Deane. Kupfer sei jedoch für den menschlichen Körper sehr wichtig. Ein Mangel sei aus diesem Grund nicht sinnvoll. Zusätzlich enthielten viele wertvolle Nahrungsmittel dieses Metall. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Kupfer könnte jedoch bedeuten, dass man des Guten zu viel tue.

Ganz anderer Meinung ist Chris Exley von der Keele University http://keele.ac.uk . Seiner Ansicht nach gibt es keinen wirklichen Konsens über den Zusammenhang zwischen Kupfer und Alzheimer. Seine Forschungen mit menschlichen Gehirnen sind zu einem völlig anderen Ergebnis gekommen.

„In unseren neuesten Studien haben wir herausgefunden, dass geringere Kupferwerte im Gehirn mit der Alterung und Alzheimer in Verbindung stehen. Wir haben auch nachgewiesen, dass niedrigere Kupferwerte mit stärkeren Ablagerungen von Beta-Amyloid in Zusammenhang stehen“, so Exley.

Derzeit geht der Wissenschaftler davon aus, dass Kupfer eine schützende Wirkung auf das Gehirn haben könnte. Gesichert sei diese Erkenntnis derzeit jedoch noch nicht.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.rochester.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Partner & Förderer