Hochschulen nutzen Studienbeiträge effizient zur Verbesserung von Lehre und Studienbedingungen

Das Deutsche Studentenwerk und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft haben heute in Düsseldorf eine Studie zur Verwendung der Studienbeiträge in Nordrhein-Westfalen vorgelegt.

Der 248-seitige Bericht bescheinigt den Hochschulen, die Studienbeiträge in den vergangenen drei Semestern effizient für die Verbesserung von Lehre und Studienbedingungen einzusetzen. 29 von 33 staatlichen Hochschulen hatten in diesem Zeitraum Studienbeiträge in Höhe von bis zu 500 Euro pro Semester erhoben.

Die Hochschulen Nordrhein-Westfalens nehmen jährlich rund 280 Millionen Euro aus Studienbeiträgen ein. Ein Großteil der Mittel wird in zusätzliches Lehrpersonal, verbesserte technische Ausstattung von Seminarräumen und Laboren sowie in Tutoren- und Mentorenprogramme investiert. In neue Professuren fließt jedoch bisher erst ein geringer Teil der Mittel. „Ich finde, unsere Hochschulen sollen künftig die Hälfte der Studienbeiträge für zusätzliche Professuren und wissenschaftliches Personal ausgeben“, sagte Pinkwart. Vorteil der durch Studienbeiträge geschaffenen Stellen: Sie sind nicht kapazitätsrelevant und verbessern somit sofort das Betreuungsverhältnis.

Eine Befragung von Studierendenvertretern ergab, dass drei von vier Studierenden zufrieden sind mit dem Einsatz der dezentralen Mittel – also den 65 Prozent der Mittel, die direkt an Fachbereichen und Fakultäten eingesetzt werden. Weniger positiv bewerteten die Studierendenvertreter den Einsatz der zentralen Mittel für die gesamte Hochschule. „Die Studierenden erwarten einen verständlichen und vollständigen Bericht darüber, was an ihrer Hochschule mit ihren Beiträgen passiert“, sagte Pinkwart, „an dieser Transparenz müssen einige Hochschulen noch arbeiten“. Der Bericht nennt aber auch Vorbilder, beispielsweise die Universität Siegen, die halbjährlich die Verwendung der Beiträge öffentlich macht und in jedem Fachbereichen mit den Studierenden diskutiert.

Die Studie regt zudem an, die Mitwirkungsrechte der Studierenden bei der Vergabe der Beiträge zu stärken. Einige Hochschulen, wie beispielsweise die RWTH Aachen oder die Ruhr-Uni Bochum, werden als positive Beispiele hervorgehoben. Hier haben die Studierendenvertreter ein Mitspracherecht, für welche Maßnahmen die Studienbeiträge verwendet werden sollen.

Als wichtigen Schritt zu mehr studentischer Mitbestimmung bewerten die Autoren der Studie die gute Einbindung der Prüfungsgremien an den Hochschulen in NRW. Sie sind zur Hälfte mit Studierenden besetzt, die Vorsitzenden kommen jeweils von außerhalb der Hochschule. Jede Hochschule, die Studienbeiträge erhebt, ist verpflichtet, ein solches Gremium als Anlaufstelle für Beschwerden einzurichten. In der vergangenen Woche hatten die Vorsitzenden im Gespräch mit Pinkwart erläutert, dass ihre Mitbestimmung an den Hochschulen immer bedeutender werde und ihre Mitsprache bei der Verwendung der Beiträge wachse.

Die komplette Studie inklusive aller Statistiken und Grafiken finden Sie im Internet unter www.studieren-in-nrw.de/studienbeitraege/

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André Zimmermann idw

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