Gesunde Eltern haben gesunde Kinder

„Je älter die Kinder sind, desto stärker hängt ihre Gesundheit von der Gesundheit beider Eltern ab“, sagt C. Katharina Spieß, eine der beiden Autorinnen. C. Katharina Spieß ist Familien- und Bildungsökonomin am Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) im DIW.

Die Wissenschaftlerinnen fanden heraus, dass im ersten Lebensjahr vor allem das Gesundheitsverhalten und die Gesundheit der Mütter das Wohlergehen der Kinder bestimmen. Einen Hinweis darauf geben Größe und Gewicht der Babys: „Töchter von Frauen, die rauchen, sind kleiner und leichter als die Mädchen von Nichtraucherinnen“, sagt C. Katharina Spieß.

Die Gesundheit der Jungen hingegen hängt offenbar vom gesundheitlichen Gesamtbefinden der Mütter ab. Je schlechter die Mütter ihren eigenen Gesundheitszustand bewerten, desto eher leiden die Söhne unter Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Asthma, Bronchitis oder Mittelohrentzündungen.

Je älter die Kinder werden, desto stärker kommen auch die Väter ins Spiel. „Eine messbare Rolle für das gesundheitliche Befinden von Kindern spielt die Gesundheit der Väter ab dem dritten Lebensjahr“, sagt C. Katharina Spieß.

Für ihre jetzt online in „Economics and Human Biology“ veröffentlichte Studie werteten die Forscherinnen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus, die zwischen 2002 und 2008 erhoben wurden. Insgesamt flossen Daten von mehr als 900 Kindern und deren Eltern in die Untersuchung ein.

Link zur Veröffentlichung:

http://dx.doi.org/10.1016/j.ehb.2011.03.002

HINTERGRUND: Stichwort SOEP

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden jedes Jahr mehr als 20 000 Menschen in rund 11 000 Haushalten vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung befragt. Seit 2003 geben darüber hinaus Mütter in Mutter-Kind-Fragebögen Auskunft über die Entwicklung ihrer Söhne und Töchter.

Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung und Gesundheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.

Kontakt:
Univ. Prof. Dr. C. Katharina Spiess
Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)
Tel.: +49 (30) 89789-254
Mail: kspiess@diw.de

Media Contact

Monika Wimmer idw

Weitere Informationen:

http://www.diw.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer