Familienunternehmen rücken in Finanzkrise enger zusammen

Der Mittelstand gilt als Rückgrat und Motor der deutschen Wirtschaft, weshalb ihm auch für die Bewältigung der aktuellen Finanz- und Konjunkturkrise eine besondere Rolle zukommt.

Welche Maßnahmen ihm in der aktuellen Situation helfen, was er unternimmt, um auch mittel- und langfristig erfolgreich zu bleiben, und wie die Krise die Wahrnehmung kleiner und mittelgroßer Unternehmen verändert hat, untersucht aktuell eine repräsentative Studie, die an der Handelshochschule Leipzig (HHL) in Zusammenarbeit und auf Anregung des AlphaZirkel, einer deutschlandweit einzigartigen Diskussionsplattform für Familienunterneh¬mer, entstanden ist.

Wie gehen Unternehmerfamilien mit der Krise um?

Über 200 mittelständische Unternehmen in Deutschland nahmen sich Zeit, die 30 zum Teil sehr detaillierten Fragen der Wirtschaftsforscher zu beantworten – vom Kleinbetrieb mit weniger als zehn Angestellten bis hin zum Großunternehmen mit über 5.000 Beschäftigten. „Uns hat insbesondere die Frage interessiert, wie stark Familien- beziehungsweise mittelständische Unternehmen von der aktuellen Krise betroffen sind, welche Maßnahmen in Strategie, Führung und Finanzierung sie ergreifen und was die Krise konkret für die Unternehmerfamilie bedeutet“, erläutert Andreas Mach, als Initiator und „Spiritus Rector“ des AlphaZirkels eine der treibenden Kräfte hinter der Studie. „Dies ist vor dem Hintergrund der in vielen Familienunternehmen in den nächsten Jahren anstehenden Nachfolgeregelung von besonderem Interesse.“

Keine Panikreaktion und Massenentlassung im deutschen Mittelstand

Die Ergebnisse der Studie geben auf diese und andere Fragen Auskunft. So zeigt sie, dass der deutsche Mittelstand von der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise zwar durchaus betroffen ist. Panikreaktionen oder Massenentlassungen sind aber dennoch kein Thema. Prof. Dr. Torsten Wulf, Inhaber des Lehrstuhls für Strategisches Management und Organisation der HHL und wissenschaftlicher Leiter der Studie: „Die mittelständischen und familiengeführten Unternehmen verhalten sich sehr besonnen; sie bleiben ihrer grundsätzlichen strategischen Ausrichtung treu und fokussieren sich auf kurzfristig realisierbare Kostensenkungen. Dabei erkennen zahlreiche Unternehmen die Krise als Chance und versuchen, mit innovativen Produkten und Leistungen neue Kunden zu erreichen.“

Nachfolge-Welle in den nächsten fünf Jahren –
Trend zu familieninternen Nachfolgeregelungen
Die aktuelle Studie zeigt, dass insbesondere familiengeführte Unternehmen in der Krise scheinbar noch enger zusammenrücken. Wo entsprechende Regelungen in nächster Zeit zu erwarten sind, ziehen rund 80 Prozent der Befragten eine familieninterne Nachfolgeregelung anderen Lösungsformen, etwa der Hinzunahme eines externen Managers, vor. Das bedeutet: Im Zuge der Krise ist die Tendenz zur internen Nachfolge weiter gestiegen. „Diese Erkenntnis ist besonders spannend, wenn man sich vor Augen hält, dass wir vor einer Welle von Führungswechseln stehen – wie die Ergebnisse der Studie zeigen, planen über die Hälfte der Unternehmen einen internen Nachfolgeprozess innerhalb der nächsten fünf Jahre“, so Andreas Mach. „Für diese neue, junge Generation an Familienunternehmern wird es besonders wichtig sein, im Detail zu verstehen, wie ihr Unternehmen es geschafft hat, die aktuelle Krise erfolgreich zu meistern. Denn wir alle wissen: Nach der aktuellen Krise ist vor der nächsten Krise.“

AlphaZirkel

Die Gründung des AlphaZirkels geht auf eine Initiative von Andreas E. Mach in Zusammenarbeit mit bayerischen Unternehmern und Kanzleien sowie der Börse München zurück. Weitere Initiatoren sind die Handelshochschule Leipzig (HHL), WIFU – Wittener Institut für Familienunternehmen, Hotel Bayerischer Hof, Droege & Comp.Internationale Unternehmer-Beratung Financial Advisors, Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft, H.I.G. European Capital Partners, Hauck & Aufhäuser Privatbankiers, Human Success GmbH, Mazars Hemmelrath, Norton Rose, Sibeth Partnerschaft, TaylorWessing. Die Unternehmen Bauer Comp. Holding GmbH, Hirschvogel Umformtechnik GmbH, INA-Holding Schaeffler KG, Mittelbayerische Verlag KG sowie die Rodenstock Optische Werke GmbH sind dem AlphaZirkel als Sponsoren zur Seite, Medienpartner ist „wir“ Das Magazin für Unternehmerfamilien.

Weitere Informationen unter www.alphazirkel.de

Handelshochschule Leipzig (HHL)

Die Handelshochschule Leipzig (HHL) ist Deutschlands älteste betriebswirtschaftliche Hochschule und zählt heute zu den führenden Business Schools. Innerhalb der Ausbildung von leistungsfähigen und verantwortungsbewussten Führungspersönlichkeiten spielt neben der Internationalität die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. Der Lehrstuhl für Strategisches Management und Organisation befasst sich in Forschung und Lehre intensiv mit Erfolgsfaktoren für Familienunternehmen.

Weitere Informationen unter http://strategy.hhl.de

Falls Sie die Studie einsehen möchten, so können Sie sie gern kostenfrei hier herunterladen: http://www.alphazirkel.de/publikation_mach_4.htm oder unter u.g. Adresse bestellen.

Pressekontakt:

HartzCommunication Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit mbH
Sibylle von Hartz
Farchanterstr. 62, 81377 München
Tel. 089/ 99 84 61-0, Fax: 089/ 99 84 61-20
E-Mail: info@hartzcommunication.de

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