Fachkräftemangel bremst Deutschland bei Elektroautos aus / Hochschulen unzureichend vorbereitet

Ob Deutschland im Bereich Elektromobilität auf die Überholspur übersetzen kann, hängt in erster Linie vom Know-how von Elektroingenieuren ab.

„Neun von zehn Unternehmen in der Elektro- und IT-Industrie sind der Meinung, dass der Trend zu E-Mobility den Bedarf an Elektroingenieuren weiter erhöhen wird. Aber acht von zehn befürchten, ihn nicht decken zu können und greifen dementsprechend bereits jetzt auf Absolventen/innen verwandter Fächer zurück“, erklärt Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE).

Für 2020 prognostiziert der VDE eine beunruhigende Bedarfslücke.
Diese wird sich durch geringe Absolventenzahlen, niedrige Frauenquoten, vermehrtes Ausscheiden älterer Ingenieure und weniger Schulabgänger weiter verschärfen. „Unsere Unternehmen können gerade mal auf einen Pool von 9.000 Absolventen pro Jahr zurückgreifen, das sind entschieden zu wenige“, so Zimmer.

Noch ist Deutschland führend in der Elektro- und Automobiltechnik, weil es über eine sehr gute Technologieposition, etwa in der Antriebstechnik und Leistungselektronik, verfügt. Allerdings haben neue Marktteilnehmer wie China in sehr kurzen Zeiträumen bereits beachtliche Erfolge erzielt, beispielsweise in der Batterietechnologie. 67 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen sind der Meinung, dass die hiesigen Hochschulen nicht ausreichend auf das Thema Elektromobilität vorbereitet sind, 56 Prozent stimmen dieser Aussage vor allem im Hinblick auf die Forschung zu. „Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Standorts sind die Bereiche Bildung und Ingenieurnachwuchs. Wir müssen dringend mehr in die Forschung und Entwicklung von Schwerpunkttechnologien für Elektroauto und Smart Grid investieren, ansonsten sehen wir nur die Rücklichter unserer Konkurrenz aus dem Ausland“, warnt Zimmer.

Für die Redaktion: Zur VDE-Studie „E-Mobility“: Der Verband hatte im Vorfeld seines Kongresses „E-Mobility“ am 08. und 09. November in Leipzig seine 1.300 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen sowie 1.000 Verbraucher zum Thema Elektromobilität befragt. Die Ergebnisse werden am 08. November auf dem VDE-Kongress „E-Mobility“ in einer Pressekonferenz in Leipzig präsentiert. Nähere Informationen zum VDE-Kongress „E-Mobility“ unter www.vde-kongress.de .

Über die Studie:

In der VDE-Studie „E-Mobility: Technologien – Infrastruktur – Märkte“, die der Verband am Montag, 08.11.2010, 11 Uhr, im Congress Center in Leipzig vorstellen wird, geben VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen ihre Einschätzungen zu der aktuellen Technologieposition Deutschlands sowie zu Chancen und Herausforderungen der Elektromobilität für den Standort ab. Darüber hinaus wurden 1.000 Verbraucher repräsentativ zur Akzeptanz der E-Mobility befragt.

Außerdem sind in die Studie aktuelle Forschungsergebnisse zur Zukunft des Elektrofahrzeugs eingeflossen. Sie zeigt die Chancen des Technologiestandortes Deutschland und der beteiligten Industrien, aber auch die Problemfelder und Herausforderungen, die mit dem Systemwechsel einhergehen. Die Studie kann ab Montag für 250 Euro im InfoCenter unter www.vde.com bestellt werden. Für VDE-Mitglieder und Journalisten ist sie kostenlos.

Über den VDE:

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 35.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 4.000 Young Professionals) und 1.000 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.

VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte.

Das VDE-Zeichen, das 63 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des

VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.

Media Contact

Melanie Mora VDE

Weitere Informationen:

http://www.vde.com

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