Elektroindustrie setzt auf Frauen

93 Prozent der Unternehmen der Elektroindustrie erwarten, dass sich der internationale Wettbewerb um die besten Köpfe verschärfen wird. 81 Prozent der Unternehmen glauben nicht, dass sie zukünftig ihren Bedarf an Experten der Elektro- und Informationstechnik ausreichend decken können.

44 Prozent werden voraussichtlich auf Absolventen verwandter Fächer wie Naturwissenschaftler oder Informatiker zurückgreifen. Umso mehr Initiativen ergreifen die Unternehmen der Elektro- und IT-Branche, um ihre Experten zu halten und sich für neue Mitarbeiter als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Insbesondere für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie legen sie sich ins Zeug. Ein Grund: Der Anteil der Ingenieurinnen ist deutlich unterrepräsentiert. Dies sind Ergebnisse des VDE-Trendreports, einer Umfrage unter den 1.300 Mitgliedsunternehmen des VDE sowie Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik.

Sieben von zehn befragten Unternehmen bieten Teilzeit beziehungsweise Arbeitszeitkonten an. Bei vier von zehn Befragten können Mitarbeiter zu Hause im so genannten Home Office arbeiten.

Zehn Prozent zahlen einen Zuschuss für Kindergarten und Tagesmutter.
Neun Prozent der Unternehmen verfügen über einen eigenen Betriebskindergarten. Auch Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik tun viel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sieben von zehn handhaben die Arbeitszeit flexibel. 65 Prozent bieten Teilzeit an, 61 Prozent haben einen eigenen Betriebskindergarten. 26 Prozent der Hochschulen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten.

„Viele Maßnahmen zielen auf die Rekruitierung von Ingenieurinnen ab. Noch sind Elektroingenieurinnen in den Unternehmen unterrepräsentiert“, bedauert VDE-Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer. So gab mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (55 Prozent) an, gar keine Ingenieurin in der Belegschaft zu haben.

Bei 39 Prozent der Unternehmen macht der Anteil der Elektroingenieurinnen an allen Mitarbeitern bis zu fünf Prozent aus. Bei keinem Unternehmen stellen sie mehr als 20 Prozent der Belegschaft. 30 Prozent der Unternehmen ergreifen besondere Wiedereingliederungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen, die nach der Elternzeit wieder in das Unternehmen zurückkehren wollen, zum Beispiel Fortbildungen, Coaching und Mentoring. Für mehr weiblichen technischen Nachwuchs engagieren sich mehr als die Hälfte der Unternehmen. So bieten sie für Studentinnen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) neben speziellen Rekrutierungsveranstaltungen Praktika und Schnuppertage an.

Der VDE-Trendreport 2009 basiert auf einer Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen sowie Hochschullehrern der Elektro- und Informationstechnik. Die Studie kann für 150 Euro unter www.vde.com bestellt werden. Für VDE-Mitglieder ist sie kostenlos.

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 35.000 Mitgliedern, davon 1.300 Unternehmen, und 800 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte. Das VDE-Zeichen, das 60 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.

Media Contact

Melanie Mora VDE

Weitere Informationen:

http://www.vde.com

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